Ein Fest wie eine Hommage an die Vielfalt: In Burscheid feierten Menschen verschiedenster Herkunft das friedliche Miteinander.
Internationales StadtfestBurscheid feiert eine Hommage an das Miteinander

Unter anderem trat auch ein Patenflötenspieler aus Peru auf.
Copyright: Violetta Gniß
„Es geht darum, die Hemmschwelle zu verlieren“, sagt Veranstalter Uwe Graetke über das Fest „Internationales Burscheid“, das am Wochenende Jung und Alt auf den Burscheider Marktplatz vereinte. „Ich denke, es ist wichtig, dass man dieses friedliche Miteinander, das wir in Burscheid seit Jahrzehnten haben, mindestens einmal im Jahr feiert“, so Graetke.
Diese Meinung teilen auch die vielen Besucherinnen und Besucher, die an voll besetzten Bierbänken gerade der Musik eines Panflötenspielers aus Peru lauschen. Blauer Himmel, pralle Sonne, Kinder, Jugendliche, Familien, Senioren und verschiedenste Kulturen vereint das Fest im Herzen der Innenstadt. Für alle, die es lieber etwas schattiger mögen, sind Zelte aufgebaut. Während ab 15 Uhr orientalische Klänge den Platz erfüllen, kann man sich am türkischen Stand einen Döner bestellen oder bei den Armeniern traditionelles Lavash-Brot probieren.
Man erlebt hier weniger Rassismus als in anderen Städten
In Karreeform reihen sich die Stände aneinander – vertreten sind unter anderem Italiener und Albaner, auch die Ukraine und der Aserbaidschan. „Dieses Fest verbindet alle Nationen miteinander – jeder sieht sich hier“, sagt ein Vorstandsmitglied aus dem türkischen Kulturverein. Das internationale Fest, um andere Kulturen kennenzulernen, sei nicht nur für die Deutschen wichtig, betont er: „Wir kennen zum Beispiel die Albaner und Italiener, die in Burscheid leben, aber die Armenier nicht.“

Voll besetzte Bierbänke auf dem Marktplatz
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Auch zwei Stände weiter bei der Armenierin Christina Michailidou herrscht beste Laune. „Ich bin glücklich und zufrieden, die Stimmung ist super“, strahlt sie. Sie erlebe Burscheid als eine sehr internationale Stadt, in der es kein Konkurrenzdenken gebe. „Ich liebe Burscheid, ich fühle mich hier sehr wohl. Man erlebt hier weniger Rassismus als in anderen Städten“, berichtet die Armenierin mit griechischen Wurzeln.
DSDS-Stars fungieren als Paten für „Internationales Burscheid“
Und auch die Besucherinnen und Besucher wirken rundum zufrieden mit dem Stadtfest. „Die Vielfalt und das Familiäre“ begeistert ein älteres Ehepaar aus Leverkusen, gerade in Zeiten wie diesen müsse „das friedliche Miteinander herausgestellt werden“, finden sie. Und auch Menschen anderer Altersgruppen loben das Stadtfest. Das Programm sei abwechslungsreich, „ich glaube, es ist alles dabei, was man braucht“, sagt eine junge Mutter.
Fest zum Programm von „Internationales Burscheid“ gehören auch die ehemaligen „Deutschland sucht den Superstar“-Teilnehmenden Laura und Mark. Seit Jahren treten sie regelmäßig in Burscheid auf und reisen dafür aus den Niederlanden an. Es sei das Familiengefühl und vor allem ihre gemeinsamen Auftritte mit den Kindern – das begeistere sie an dieser Kleinstadt. Für das internationale Stadtfest haben sie eine Patenschaft übernommen, denn sie möchten zeigen, dass Liebe und Zusammenhalt an erster Stelle stehen sollten – die Kinder hätten das schon längst verstanden.