Burscheid –  Die Konsumgesellschaft treibt nicht nur beim Internetversand seltsame Blüten. Auch im Geschäft erleben Verkäufer die „Geiz ist geil“-Mentalität tagtäglich. Anke und Linda Schoth trieben das auf der Damensitzung in ihrem Sketch über einen Kofferkauf auf die Spitze. Erst war die Kundin mit dem schicken Rollkoffer äußerst zufrieden. Doch beim Öffnen kam die große Enttäuschung: Nichts drin.

Dabei hatte sie der Verkäuferin doch klar gemacht, dass sie gleich mit Last-Minute-Flug nach Mallorca aufbreche. Da brauche sie doch einen Badeanzug, Kosmetik und am besten auch noch eine gefüllte Geldbörse. Alles war einfach nicht im Preis drin. Das wiederum enttäuschte die Kundin. Gar nicht enttäuschend war hingegen das pfiffige Programm das die Damen der Katholischen Frauengemeinschaft (KfD) im vollen Pfarrsaal auf die Bühne brachten. Alles stand unter einem Maritim-Motto. Der Elferrat aus den KfD-Frauen hatte sich mit Matrosenkostümen in Schale geworfen und als Orden gab es kleine Papierschiffchen. Mit einem tiefen Schiffssignalton wurde das kurzweilige Bühnenprogramm immer wieder angeheizt und kleine Pannen in der Technik meisterten die Närrinnen im Boot souverän. Hanni Dreyer gab Einblick in die Nöte einer Seniorin, die bei Aldi ihr erstes Laptop ersteht und aus der Gebrauchsanweisung in Handbuch nicht ganz schlau wurde. Ein bisschen verlegen wirkten die beiden männlichen Besucher der Damensitzung, das waren Kaplan Christian Figura und Pastoralreferent Benjamin Floer aus Wermelskirchen, bei so manchem schlüpfrigen Witzchen. Aber die Damen, und für die war die Sitzung ja gemacht, hatten ihre helle Freude. Allein wie Hanni Dreyer fünf Minuten lang an dem Laptop nestelte, bis sie ihn aufgeklappt hatte, löste Wogen des Applauses aus. Und mit schmissiger Musik aus allen Ländern wurde das Motto „Lauli macht sich die Welt, wie sie ihr gefällt“ gelebt. Sitzungspräsidentin Martina Dürdoth führte durch den Nachmittag und ihre große Gabe, sich selbst auf die Schippe zu nehmen, begeisterte ungemein. Die Rheinmatrosen in Köln wollten keine Hebefigur mit ihr machen, erklärte sie. Und das lag natürlich „an der niedrigen Decke.“