Stadtplanung in BurscheidRampe soll vom Radweg hoch in die City führen

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Von rechts unten am Radweg nach links oben zur Hauptstraße könnte die Rampe führen.

Von rechts unten am Radweg nach links oben zur Hauptstraße könnte die Rampe führen.

Burscheid – Über Burscheid weiß nicht jeder Radtourist Bescheid, wenn er mit seinem Fahrrad über den Panoramaradweg fährt. Wahrscheinlich lassen die meisten die Stadt hinter sich liegen, wenn sie unter der Brücke zur Hauptstraße hindurchsausen. Die Stadtplaner des Düsseldorfer Büros ASS haben das Problem erkannt und wollen eine Rampe als unmittelbare Erschließung des Radwegs zur City bauen.

Blickfang über der Balkantrasse

Und damit die Aufmerksamkeit geweckt wird, soll diese mit einer gut 100 Quadratmeter großen Plattform verbunden werden, die an die Brücke angedockt über den Radweg ragt. Baubeginn wäre Anfang 2020.

Rampe und Plattform sollen den Radweg der Balkantrasse und die Burscheider Innenstadt verbinden. Der Eigenanteil der Stadt an den Kosten läge bei 160 000 Euro.

Rampe und Plattform sollen den Radweg der Balkantrasse und die Burscheider Innenstadt verbinden. Der Eigenanteil der Stadt an den Kosten läge bei 160 000 Euro.

Als „Kanzel“ priesen die Architekten den Entwurf nun bei einer Vorstellung im Stadtentwicklungsausschuss. Diese könne mit einer gehobenen Gastronomie das ganze Zentrum beleben, Neugierige, die sowieso schon den Abstecher über die Rampe gemacht haben, einmal in die Kirchenkurve locken, die im Zuge des städtebaulichen Konzepts IEHK Burscheid 2025 ja auch aufgewertet werden soll.

Bürgermeister Stefan Caplan bremste die mit insgesamt 534 000 Euro veranschlagte Reißbrett-Euphorie ein bisschen, indem er die Kanzel als Ort der Außengastronomie mit einiger Skepsis betrachtete.

Im Bereich des jetzigen Brückengeländers auf der linken Seite soll eine Plattform mit Außengastronomie entstehen. Ob der Wunsch der Planer erfüllt wird, weiß man noch nicht. Den Grill lieben die Einheimischen.

Im Bereich des jetzigen Brückengeländers auf der linken Seite soll eine Plattform mit Außengastronomie entstehen. Ob der Wunsch der Planer erfüllt wird, weiß man noch nicht. Den Grill lieben die Einheimischen.

„Das ist das Fernziel, dass die Plattform von Gastronomen genutzt wird. Aber wir kennen alle diese Stadt gut genug. Was machen wir, wenn die Fläche nicht an die Gastronomie geht?“, fragte Caplan. Das wäre seiner Ansicht nach ein Thema für die Bürgerrunde, zu der die Stadtverwaltung für Montag, 13. Mai, einlädt. Zeit und Ort werden noch mitgeteilt. Vorstellbar wären feste Sitzelemente und eventuell ein Sonnensegel.

2,50 Meter breite Rampe

Eine Radwegrampe soll unterhalb der Brücke über die Friedrich-Goetze-Straße auf dem Niveau des Radwegs beginnen und in einer Breite von 2,50 Metern mit einer durchschnittlichen Neigung von 7,9 Prozent entlang der steilen, südlichen Böschung bis zur Brücke an der Hauptstraße führen. ASS beteuerte, dass Bäume dafür nicht geopfert werden.

In einem Großteil des Verlaufs brauche die Rampe keine zusätzliche Abstützung durch Mauern. „Lediglich bei Anschluss an die Brücke auf Höhe der Plattform muss die Rampe durch zwei Stützmauern aus Winkelstützelementen gehalten werden“, erklärt das Ingenieurbüro. Die Böschung werde im oberen Abschnitt durch begrünten und bewehrten Boden gehalten.

Die Ausschussmitglieder waren durch fast alle Fraktionen der Idee sehr aufgeschlossen. Zusätzlichen Platz für Feste auf der Plattform könne die Innenstadt gut vertragen. Aber auch eine kleinere Plattform wurde angeregt. „Das scheint mir doch arg mächtig“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Hartmut Schepanski. „Wenn wir keine Gastronomie dort haben, sollten wir das kleiner bauen. Das spart auch Geld.“

Glasgeländer mit Beleuchtung

Das von ASS angeregte Glasgeländer mit einer 24 000 Euro teuren Illumination weckte ebenfalls Skepsis: „So eine Balustrade muss auch instand gehalten werden. Und die Fläche wäre womöglich schnell beschmiert“, warnte Pierre Aßmann (SPD). Und beleuchtete Graffiti fände auch Schepanski nicht so toll. Gert Weber (FDP) regte an, Rampe und Plattform gar nicht erst zu bauen. Die Radtouristen könnten auch die Ausfahrt an der Montanusstraße nehmen, um in die City zu gelangen.

Hans-Joachim Hamerla vom Büro ASS plädierte für die Plattform vor allem deswegen, weil die Anbindung der City die Aufmerksamkeit wecken dürfte. „Das hätte die Wirkung, dass in der Innenstadt etwas passiert“, lautete seine Prognose. In Kürze werde eine „Kümmerin“ eingestellt, die über Förderprogramm und Innenstadtsanierung informiere.

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