ChemieindustrieOB Richrath und Verbände fordern Regierung zu Hilfen in der Krise auf

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29.09.2022, Nordrhein-Westfalen, Leverkusen: Die Lichter des Chemparks in Leverkusen spiegeln sich im Wasser des Rheins.

Die Lichter des Chemparks in Leverkusen spiegeln sich im Wasser des Rheins.

Der Sparkurs des Spezialchemiekonzerns Lanxess lässt in Leverkusen den Ruf nach Hilfen des Bundes laut werden.

Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) fordert von der Bundesregierung eine „zukunftsfähige Energiepolitik“ und den Abbau von Bürokratie, um der kriselnden Chemieindustrie in der Stadt und in der Region zu helfen. Richrath verlangte vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung bei Spezialchemiekonzern Lanxess am Montag in einer Mitteilung, der Industriestandort Nordrhein-Westfalen müsse „zwingend gestärkt werden“. 

Der Oberbürgermeister beruft sich laut Mitteilung auf Gespräche mit Vertretern „bedeutsamer Industrieunternehmen in der Rheinschiene sowie Amtskollegen“. Hier hat der SPD-Politiker große Unsicherheit ausgemacht, wie der Fortbestand der Unternehmen gesichert werden könne. Richrath: „Die aktuellen Entwicklungen beim Spezialchemiekonzern Lanxess zeigen, dass es kurz vor zwölf ist.“ Er beklagt langwierige Genehmigungsverfahren, unsichere Lieferketten, steigende regulatorische Anforderungen, Bürokratisierung und den Fachkräftemangel als Kostentreiber und warnt vor„ massiven Arbeitsplatzverlusten, Wachstums- und Kaufkraftverlusten“.

Besorgt über die Lage der chemischen Industrie äußerten sich am Montag auch die Wirtschaftsförderung Leverkusen GmbH, die Unternehmerverbände Rhein-Wupper, die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land sowie die Wirtschaftssenioren Leverkusen in einer gemeinsamen Mitteilung. „Die Situation in Krefeld erfüllt auch uns mit großer Sorge“, so Markus Märtens, Geschäftsführer der WfL mit Blick auf die Ankündigung von Lanxess, am dortigen Standort möglicherweise zwei Betriebe zu schließen.

Betriebsschließungen könnten sich negativ auf weitere Liefer- und Wertschöpfungsketten bis in den Mittelstand auswirken, sei zu befürchten. Auch die Wirtschaftsförderer und Verbände rufen die Bundesregierung auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen, „um wieder international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen herzustellen und Perspektiven für Unternehmen und deren Mitarbeitende zu schaffen“. (ps)

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