„Mir fiere.“Prinz Mark I., Bauer Sven und Jungfrau Michele aus Hitdorf müssen über ihr ganz persönliches Sessionsmotto gar nicht lange nachdenken. Mark Hommes (37), Seven Bendomir (58) und Michael Kaufhold (55) haben sich im April entschlossen, das Hetdörper Dreigestirn zu geben. „Den Wunsch gab es schon lange“, sagt Mark Hommes kurz vor der Proklamation. In Köln-Kalk geboren, war er Mitglied des Fußkorps der Roten Funken Köln, bis er 2007 Mitglied der Husaren der Tanzgarde KG Hetdörper Mädche un Junge von 93 wurde.

Für ihn als kölsche Jung sei „Einmol Prinz zo sin“ nicht bloß ein Lied. Jetzt ist sein Wunsch Wirklichkeit geworden. Als Prinz Mark I. kann er sein närrisches Talent bis Aschermittwoch unter Beweis stellen.

Weil das allein keinen Spaß macht, stehen ihm mit Jungfrau Michele und Bauer Sven zwei gestandenen Husaren zur Seite. „Ich habe Mark immer gesagt: Wenn Du den Prinzen machst, bin ich Deine Jungfrau“, sagt Michael Kaufhold und lacht. Der gebürtige Sauerländer lebt erst seit 2003 am Rhein. Bis dahin hatte er mit Karneval nichts am Hut: „Ich war früher bei der Feuerwehr.“ 2013 ist er zum Fanclub der Tanzgarde gestoßen, zwei Jahre später wurde er Husar – da war es dann um ihn geschehen. „Dass Mark und Sven nicht alleine auf die Menschheit losgelassen werden, war ein weiterer Grund mitzumachen“, ergänzt Kaufhold mit Blick auf den dritten im Bunde. Sven Bendomir ist erst seit kurzem Mitglied der Husaren, aber trotzdem mittendrin. Der neue Bauer ist ein wahrer Kosmopolit: geboren in Lima/Peru, zur Schule gegangen in Barcelona und Mailand. Wenn auch der kölschen Sprooch nicht mächtig, wird er das Mottolied des Triumvirats „Mir fiere“ zur Musik von Peter Gabriels „Sledgehammer“ aus lauter Kehle mitsingen können. „Ein bisschen aufgeregt bin ich schon“, gesteht Bendomir mit Blick auf die Proklamation.

Den Gang durch die Menge in der Hitdorfer Stadthalle haben die Tollitäten der vergangenen Session lange hinter sich. Prinz Angie I., Bauer Rainer und Jungfrau Sandra blicken etwas wehmütig zurück, gönnen aber ihren Nachfolgern Glück und mindestens genau so viel Spaß wie sie hatten. „Es war ein tolles Erlebnis. Wir mussten keinen Termin absagen und haben die Zeit sehr genossen“, sagt Angela Kienow.