Antwort an Innenminister ReulDie Staus in Leichlingen hat man nicht kommen sehen

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Baustelle L403

Stau an der Baustelle auf der L403 zur Autobahnauffahrt in Langenfeld-Immigrath.

Leichlingen – Dass seit Wochen zwei Baustellen gleichzeitig den Verkehr in Leichlingen behindern und Autofahrer wegen Sperrungen an zwei wichtigen Verkehrsachsen derzeit im Stau stehen, ist nicht optimal, aber nicht zu ändern. Das ist der Tenor des Antwortschreibens, das NRW-Innenminister Herbert Reul vom Landesbetrieb Straßenbau NRW auf seine Beschwerde hin jetzt erhalten hat.

Der CDU-Politiker aus Leichlingen hatte sich wie viele Autofahrer im Berufsverkehr darüber geärgert, dass vor drei Wochen auf der L403 plötzlich eine einspurige Verkehrsführung die Fahrt zu A3 und A1 behindert. Denn auf dem Weg zu seinem Ministerium in Düsseldorf benutzt auch Reuls Fahrer regelmäßig die Autobahn-Auffahrt in Langenfeld-Immigrath. Mehr als ungünstig findet Reul, dass mit der Baustelle ausgerechnet jetzt begonnen wurde, da auch auf der Opladener Straße seit Monaten eine Ampel steht und deshalb auch die L294 als Ausweichstrecke blockiert ist.

Kritische Nachfrage bei der Direktorin

Der Innenminister hatte in seiner Eigenschaft als CDU-Landtagsabgeordneter daher die Direktorin der Straßenbaubehörde angeschrieben und somit an oberster Stelle angefragt, ob solche Behinderungen nicht durch eine bessere Koordination vermieden werden könnten. Petra Beckefeld, die Sprecherin des Direktoriums der Landesbehörde, hat ihm nun persönlich geantwortet und erklärt, dass solche Baustellen sehr wohl im Vorfeld koordiniert, Kollisionen aber nicht immer verhindert werden könnten.

Auf der Opladener Straße handele es sich um die Verlegung von Versorgungsleitungen der Stadt und nicht um eine Baustelle des Landesbetriebs. Die seit 19. Oktober laufende Sanierung des Geh- und Radwegs an der L403 sei im Vorfeld mit Leichlingen, Langenfeld, Feuerwehr, Polizei und anderen Beteiligten abgestimmt worden – und alle hätten zugestimmt, berichtet Beckefeld: „Eine Identifizierung erheblicher verkehrlicher Kollisionen beider Baustellen konnte nicht ausfindig gemacht werden“, weist sie Versäumnisse bei Absprachen seitens ihres Hauses zurück.

Nicht alles kann in Ferienzeiten verlegt werden

Natürlich werde bei der Planung darauf geachtet, Behinderungen „auf ein Mindestmaß zu reduzieren“. Bei unvermeidbaren Vollsperrungen etwa werde auf den Schulbusverkehr geachtet. Die Arbeiten auf dem Zubringer zur Autobahn in Immigrath aber hätten nicht in die Zeit der Herbstferien gelegt werden können, wie Reul vorgeschlagen hat, weil das damit beauftragte Bauunternehmen dann mit anderen Baustellen ausgelastet gewesen sei. Eine Abwägung, welche Sanierungen wann bevorzugt zu verkehrsärmeren Zeiten erledigt werden, sei „im Einzelfall nicht immer einfach“, bedauert Beckefeld.

Einen Trost hat sie für die geplagten Autofahrer und den Minister, die häufig vor der roten Ampel ausharren müssen: Der aktuelle erste Bauabschnitt auf der L403 sei hinsichtlich des Verkehrsflusses „der kritischste“, weil nahe an der Einmündung Mittelheide gelegen. Er sollte schon bis zum 28. Oktober beendet werden. Der Geh- und Radweg neben der Landesstraße wird auf einer Gesamtlänge von 1,2 Kilometern in drei Abschnitten erneuert. Dafür wird jeweils eine Fahrspur gesperrt.

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