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Ausstellung über Helmut SchmidtErinnerung an eine sozialdemokratische Legende

Lesezeit 3 Minuten

Eine Bilderschau über Helmut Schmidt: „Hanseat-Staatsmann-Weltbürger“ ist jetzt auch in Witzhelden zu sehen.

  1. Der 2015 verstorbene Sozialdemokrat Helmut Schmidt ist eine politische Legende.
  2. Die Witzheldener SPD-Chefin Yvonne Göckemeyer holte nun eine Ausstellung über den Altkanzler ins Bergische.
  3. Sie zeigt das Leben des Hanseaten in Bild und Text.

Leichlingen-Witzhelden – Yvonne Göckemeyer erinnert sich noch gut daran, wie die sozialliberale Koalition aus FDP und SPD im Bundestag 1982 zerbrach. Ihrer Meinung nach seien die wenigen Monate, in denen die SPD allein regierte, die beste Zeit der Kanzlerschaft von Helmut Schmidt gewesen. „Ich habe ihn damals sehr bewundert“, sagt die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Witzhelden. Als Göckemeyer dann in der Parteizeitung Vorwärts von der Ausstellung „Helmut Schmidt: Hanseat – Staatsmann – Weltbürger“ las, musste die Witzheldenerin die Ausstellungsstücke auch in den „Ratsstuben Treffpunkt“ der SPD an der Hauptstraße holen.

Schmidt der Krisenbewältiger

Die Ausstellungsstücke mit Titeln wie „Der geborene Hamburger“ oder „Der Kommunikator“ berichten von Helmut Schmidts Wirken und den vielen Krisen, die der einstige Bundeskanzler zu bewältigen hatte. Zu Göckemeyers Lieblingsstücken zählt etwa jenes mit der Überschrift „Der Kunstsinnige“. „Die Bilder darauf haben mich direkt angesprochen“, sagt sie. Eins der Fotos zeigt den Politiker, wie er für ein Porträt im Atelier des DDR-Malers Bernhard Heisig Modell sitzt. Göckemeyer ist es wichtig, sowohl die Zukunft als auch die Wurzeln ihrer Partei im Blick zu behalten. „Wir können alle nur voneinander lernen.“

RAF und NATO-Beschluss

Besonders beeindruckt habe sie an Schmidt, wie er mit völlig neuen Situationen und Aufgaben umgegangen sei. In seine Zeit als Bundeskanzler fielen etwa die Taten der Terroristen der Rote Armee Fraktion (RAF) sowie der NATO-Doppelbeschluss.

Auch Bürgermeister Frank Steffes kann sich gut an die Zeiten mit Schmidt als Kanzler erinnern. Willy Brandt und Helmut Schmidt hätten ihn dazu bewegt, in die SPD einzutreten. Besonders eingeprägt habe sich bei ihm Schmidts Zitat „Demokratie braucht Führung“. Der Politiker sei immer geradlinig gewesen, ohne Rücksicht auf Umfragewerte. Das bewundere er an ihm, sagte der Bürgermeister bei der Eröffnung der Ausstellung.

Historie wiederholt sich

Noch heute könne man sich Göckemeyer zufolge viel von Schmidt abgucken, schließlich müsse auch die SPD in Leichlingen mit einer Krise umgehen: der Corona-Pandemie. Ungefähr vier Wochen später als gewöhnlich habe die Partei deswegen den Wahlkampf begonnen. Denn Fristen wie die für die Bürgermeister-Wahlvorschläge wurden in diesem Jahr um elf Tage verlängert. Das führe zu einem anderen Wahlkampf als sonst: „Ich klingele meist nicht, sondern spreche die Leute über den Gartenzaun an“, erzählt Göckemeyer, die selbst auch für den Rat kandidiert.

In einem Punkt übrigens scheine sich die Historie zu wiederholen: „Wir haben mit Olaf Scholz wieder einen Hanseaten als Kanzlerkandidat“, sagte der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Manfred Aust.

Die Ausstellung zu Altkanzler Helmut Schmidt bleibt noch bis Anfang Oktober im Ratsstuben Treffpunkt, Hauptstraße 10 in Witzhelden. In der kommenden Woche ist sie am Mittwoch, 19. August, von 11 bis 12 Uhr, und am Samstag, 22. August, von 11.30 bis 12.30 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.

www.spd-witzhelden.de

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