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Geschenke für NeugeboreneBunte Babydecken für die neuen Leichlinger Bürger

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Das Nähteam der Landfrauen (Vordergrund) hat Decken genäht. Ursula Maag (hinten von links), Elke Blasberg, Bianka Stöcker-Meier und Roswitha Süßelbeck zeigen, wie diese aussehen.

Leichlingen – In Finnland gibt es sie schon lange, die Baby-Box mit Unisex-Ausstattung für Neugeborene. Das Geschenk des Staates für werdende Eltern ist auch im Ausland immer wieder Gesprächsthema. Und Leichlingen kann da mithalten, denn seit 2015 gibt es hier den „Babybegrüßungsdienst“, der auch eine Tasche mit Babyausstattung beinhaltet. Neben Beratungsangeboten und Informationsmaterial sind in ihr kleine Geschenke zu finden. Eines sticht fortan besonders heraus, denn das Näh-Team der Leichlinger Landfrauen hat bunte Babydecken genäht.

Eva-Maria Fleschenberg ist Mitarbeiterin der Diakonie Leverkusen und besucht die frischen Eltern zu Hause. Sie kam auf der Suche nach neuen Mitbringseln für die Taschen, die sie übergibt, auf die Bürgerstiftung Leichlingen zu – und so war die Idee der Babydecke geboren.

Elke Blasberg von den Landfrauen bot direkt die Nähkraft ihres Teams an und Ursula Maag, die Inhaberin der „Stoffstube“ in der Brückenstraße, spendete das Material. 50 Meter Baumwollstoff brachte Maag in die gegenüber ihres Ladens gelegenen Räume des Ökumenischen Hospizdienstes, wo sich die Nähfrauen einmal im Monat treffen. Dann bringen sie ihre Nähmaschinen und Stoffscheren mit und schaffen in produktiver Arbeitsteilung zum Beispiel die Leichlinger Tragetaschen oder eben auch Babydecken. Bunte Tiere, gelbe Smileys, blaues Spielzeug sind auf den Stoffen abgedruckt. 70 mal 70 Zentimeter groß sind sie, ideal als Unterlage oder Überdecke für ein Neugeborenes. „Ich bin schon gespannt, wann wir die ersten Kinderwagen in der Stadt mit unseren Decken sehen“, freut sich Elke Blasberg.

Eine Stunde Arbeitszeit investieren sie pro Decke. 70 Decken sind schon fertig und werden fortan den Leichlinger Babys geschenkt. Roswitha Süßelbeck bedankte sich als Vorsitzende der Bürgerstiftung am Montag während des Oktober-Nähabends bei den Ehrenamtlerinnen und der Stoffhändlerin. Doch von den Labels mit den Namen der Herstellerinnen, welche die Bürgerstiftung beigesteuert hat, sind noch 30 weitere übrig. Für die Näherinnen steht damit fest, dass die Aktion sie noch weiter beschäftigen wird.

Der jetzige Vorrat dürfte für die Ausgabe der Taschen etwa eines halben Jahres reichen, schätzen die Beteiligten des Programms „Frühe Hilfen“ des Leichlinger Jugendamts. In diesem Rahmen findet die Kontaktaufnahme des „Babybegrüßungsdienstes“ zu den jungen Familien statt. Während andere Städte teils auf ehrenamtliche Kräfte setzten, sei Leichlingen die Bereitstellung einer Fachperson wichtig gewesen, weshalb die Diakonie Leverkusen beauftragt wurde. In der Jugendarbeit gehe es darum, frühzeitig Hilfsangebote zu schaffen. Während der Pandemie wurde das Angebot weniger nachgefragt, aber die positiven Rückmeldungen, nach denen Eva-Maria Fleschenberg einen Hausbesuch vereinbart, steigen wieder an.