Leichlingen – Der Beckenrand des Hallenbads war am Sonntagnachmittag von Besuchern dicht an dicht gefüllt, und das, obwohl das Bad offiziell geschlossen war. Doch Campingstühle und Sporttaschen übersäten jede freie Ecke, denn es war Leichlinger Schwimmfest. Das heißt im Blütenbad: Jeder muss helfen.

Auf die Angestellten des Badebetriebs kam die meiste Arbeit erst am Abend zu, wenn das gesamte Bad nach dieser außerordentlichen Auslastung wieder auf Vordermann gebracht werden musste.

Doch die zahlreichen Eltern waren schon während des Fests gefragt. Sie verkauften Kuchen, Kaffee und kämpften mit den Badekappen ihrer Kinder, damit sie Höchstleistungen zeigen konnten. Keine leichte Aufgabe bei den in Straßenkleidung kaum zu ertragenden heißen Temperaturen im Hallenbad.

Trainer und Seelentröster

Der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller lag währenddessen auf dem großen Becken. Maximal fünf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene traten gegeneinander an. Wilfried Tinnemann vom Leichlinger Schwimmverein schien überall zugleich zu sein. Die Organisatoren, aber auch die Schwimmer, betreute er engagiert. Über das Spektakel, das sich im Blütenbad bot, sagte er, „das ist ja die Spitze des Eisbergs“. Die eigentliche Arbeit machten die Schwimmer beim Training jede Woche.

Egal, was er tat, mit einem Auge hatte er stets das Becken im Blick. Wer vorher besonders aufgeregt war oder als junger Schwimmer zum ersten Mal die 100 Meter auf Zeit probierte, hatte die volle Unterstützung der Trainer hinter sich. „Seelentröster muss man auch mal sein. Das ist ja auch eine Überwindung für die Kinder“, weiß Trainer und Organisator Tinnemann.

Stets faire Unterstützung brachte auch der Rest des jeweiligen Vereins der Sportler auf. Kinder wie Erwachsene feuerten die Schwimmenden kräftig an. In dieser Sportart gar nicht so einfach, da die Sportler im Wettkampf ja ständig mit dem Kopf unter Wasser tauchen.

Anfeuerungsrufe von Freunden und Familien

Doch die Fans passten sich an den Rhythmus des Schwimmenden an: „Zieh, zieh, zieh!“, hallte es beinahe durchgehend aus irgendeiner Ecke des Bades. Gerade die Älteren posierten auch mal gerne auf den Startblöcken, bevor sie sich kopfüber ins Wasser stürzten.

Mit 199 Einzelstarts war der Leichlinger Schwimmverein als Ausrichter mit den meisten Teilnehmern am Start. Im Sprint des Freistils über 100 Meter war Nils Lipphaus vom SV Neviges mit 55,02 Sekunden der Schnellste, allerdings mit dem Geburtsjahrgang 1994 auch der Älteste.

Erfolgreiche LSV-Schwimmer

In den Jahrgängen 2002 bis 2003 belegte Bernhard Dahmen vom Leichlinger SV in 1:05, 81 Minuten den ersten Platz, in der Kategorie 2004 bis 2005 war es mit knapp drei Sekunden mehr ebenfalls ein Leichlinger: Fabian Hüsken. Bei den Mädchen war die 2003 geborene Leichlingerin Laura Wilke in 1:05, 85 Minuten die Schnellste, die über die 100 Meter im Freistil gekrault ist. Nele Brit Plehn, Jahrgang 2001, vom SV Neviges erreichte eine Zeit von 1:10, 32 Minuten.

Die jüngsten teilnehmenden Schwimmer sind erst 2013 geboren, auch sie lieferten sich bereits Wettkämpfe im Brust-, Rücken-, Schmetterlings- und Freistil. Daniel Ryvkin erreichte auf 25 Metern eine Zeit von 23,6 Sekunden, Hannah Gödde brauchte in diesem kindgerechten Wettbewerb 28,44 Sekunden. Für Nachwuchs hat der Leichlingen SV also gesorgt.

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Neun Vereine waren bei diesem 24. Wettkampf dabei. Jedes zweite Jahr kommen nicht nur Vereine aus der Region, wie Mönchengladbach, Neukirchen oder Monheim, sondern auch aus der Partnerstadt Henley. Das steht im kommenden Jahr wieder an, denn die Leichlinger Schwimmer waren erst vergangenen Monat bei den Briten zu Besuch – sie laden sich abwechselnd ein.

www.lsv02.de