Neuer Jugendtreff in WitzheldenWunsch nach Ort zum Skaten und Chillen am Sportplatz

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Sportplatz Witzhelden

Der Sportplatz unterm Funkturm: Hier möchte die Witzheldener Jugend einen Treffpunkt bekommen.

Leichlingen-Witzhelden – Jugendliche, die mit ihren Cliquen Spaß haben wollen, müssen Witzhelden verlassen, wenn sie Disco, Kino oder Konzerte erleben wollen. Eiscafé, Sportverein oder die Gruppen der evangelischen Kirchengemeinde decken nicht alles ab, was sich die junge Generation für ihre Freizeit vorstellen kann. Ein echter Jugendtreff fehlt im Höhendorf.

Gechillt wird abends halbwegs ungestört im Umfeld der Grundschule, am früheren TV-Sendeturm am Bechhauser Weg oder am alten Wasserturm mit dem Bouleplatz, wo aber prompt Vandalismus und Müll für Klagen sorgen.

Dass ein attraktives Angebot fehlt, ist im Integrierten Handlungskonzept (InHK), das für Witzhelden in Arbeit ist, erkannt worden. Die Schaffung eines Aufenthaltsbereichs für Jugendliche gehört zum Aufgabenkatalog der städtebaulichen Planung. Eine Umfrage, die im März unternommen worden ist, sollte aufzeigen, was die Zielgruppe sich vorstellt. Erste Ergebnisse stellte die Stadtverwaltung am Montagabend in der Sitzung des Bezirksausschusses in der Witzheldener Schulaula vor. Demnach läuft es auf einen sportlichen Begegnungstreff im Umfeld des Sportplatzes am Scharweg hinaus.

Jugendliche wollen mitarbeiten

An der vierwöchigen Online-Umfrage haben sich 71 Jugendliche im Alter von zehn bis 19 Jahren beteiligt. Die Resonanz freut die Verwaltung ebenso wie der Umstand, dass sich 31 von ihnen dazu bereit erklärt haben, an der weiteren Planung aktiv mitzuarbeiten. 83 Prozent haben die Frage, ob ihnen in Witzhelden ein Aufenthaltsort im Freien fehlt, mit Ja beantwortet. Dieses Ergebnis deckt sich mit einer Jugendbefragung, die der SPD-Ortsverein bereits 2020 unternommen hatte. Und bei der Frage nach einem Wunschort für einen solchen Treffpunkt setzten sie jetzt das von der Wohnbebauung abgelegene Sportplatzgelände unterm Richtfunkturm auf Platz 1 (gefolgt vom Ortskern).

Bereits in den Zielvorstellungen des InHK war für junge Leute ein „überdachter Aufenthaltsbereich mit Sitzmöglichkeiten in ruhiger Lage am Sportgelände“ vorgeschlagen worden. Das wird nun weiter verfolgt. Zu den bei der Umfrage eingereichten Vorschlägen für die Ausstattung des Treffs gehören vor allem Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung, allen voran Skateranlagen, Pump-Track, Tischtennis und Fußball.

Bürgerbüro und Bürgerzentrum

Ob die Witzheldener Filiale des Bürgerbüros der Stadtverwaltung im alten evangelischen Pastorat hinter der Kirche am Marktplatz eingerichtet werden kann, ist noch nicht ganz sicher. Der Stadtrat hat das zwar bereits beschlossen. Aber ein Vertrag konnte darüber noch nicht unterschrieben werden, weil das Presbyterium der Gemeinde die Entscheidung, ob sie die Räume an die Stadt vermietet, auf die nächste Sitzung am 23. Mai vertagt hat. Zudem steht wie berichtet ein Einspruch des gehbehinderten früheren FDP-Vorsitzenden Lothar Esser im Raum, der beim Landrat mit Hinweis auf die Gesetzeslage dagegen protestiert hat, dass das Gebäude nicht gänzlich barrierefrei sei. Eine Antwort der Kreisverwaltung gibt es darauf bisher nicht.

Über ein Bürgerzentrum in Witzhelden ist ebenfalls noch nicht entschieden. Das Ergebnis einer von der Verwaltung eingeholten Machbarkeitsstudie wurde vom Bezirksausschuss im nichtöffentlichen Teil der Sitzung in die Ratssitzung vertagt. Im Gespräch sind für das Bürgerhaus fünf verschiedene Standorte, darunter das Hotel zur Post und die benachbarte "Butterküche". (hgb)

Wichtig sind den potenziellen Nutzern auch Sitzbänke, Abfallbehälter und eine gute Verkehrsanbindung. Ratsfrau Yvonne Göckemeyer (SPD) gab deshalb schon die Anregung, über eine bessere Busverbindung zum Sportplatz nachzudenken, denn die nächste Haltestelle sei mit 800 bis 900 Metern viel zu weit weg.

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Der Bezirksausschuss beschloss, dass die Stadtverwaltung die Erarbeitung eines Entwurfs für den Begegnungstreff nun an ein Fachbüro vergeben soll. Man hofft, dass die Ausschreibung noch vor den Sommerferien zügig zu einer Vergabe führt, damit das Projekt bis September in den dann fälligen Förderantrag für das InHK aufgenommen werden kann. Sonst, sagte Planungsamtsleiterin Mirjam Kerkhoff, müsse die Stadt die Anlage eben aus eigenen Mitteln bezahlen.

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