Ausstellung im Leichlinger SinneswaldSo interpretierte das Matchbox-Theater „Neugier"

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Martina Vikanis vom Matchbox-Theater als Sensenmann bei der Eröffnung der Sinneswald-Ausstellung.

Martina Vikanis vom Matchbox-Theater als Sensenmann bei der Eröffnung der Sinneswald-Ausstellung.

Leichlingen – Ausstellungsstücke von mehr als 60 Künstlern, verteilt über das gesamte Gelände des Freilichtmuseums in Wietsche: Im Sinneswald wurde die neue Kunstausstellung für dieses Jahr eröffnet – dieses Mal zum Thema „Neugier“. Neben fertigen Kunstwerken gibt es auch eine Vielzahl an interaktiver Kunst zum Mitgestalten. Doch bevor es in den Sinneswald ging, überzeugte das Matchbox-Theater im Steinbruch humorvoll mit seiner individuellen Interpretation von Neugier.

Ausstellung als Gesamtkunstwerk

Bereits am frühen Nachmittag war der Steinbruch gut besucht. Alle Holzbänke waren besetzt und die Lichtung gefüllt mit jungen Familien, Wanderern, Kunstliebhabern und natürlich diversen Neugierigen. Sie alle waren zur Eröffnung der Kunstausstellung gekommen. „Für uns ist das ein Gesamtkunstwerk. Nachdem es im letzten Jahr um Freiheit ging, konnte in diesem Jahr nur die Neugier folgen“, erklärte Wicze Braun, die gemeinsam mit ihrem Partner Wolfgang Brudes die Kunstausstellung koordiniert. Bereits vor den letzten Sommerferien hatte sie den Künstlern das neue anspruchsvolle Thema mitgeteilt, „damit sie während der Ferien auch ein wenig zu tun haben“.

Rund 63 Künstler arbeiteten seither an den Ausstellungsstücken. Sogar einige Gruppen, wie der Leichlinger Fotokurs der VHS Bergisches Land, eine Grundschulklasse der GGS Herderstraße oder die LVR-Karl-Tietenberg-Förderschule Sehen hatten Arbeiten zur Ausstellung beigetragen. „Es ist uns ganz wichtig, dass wir jedem Kunstwerk seinen eigenen Platz geben“, sagte Wicze Braun. Viele Kunstwerke wurden daher bewusst in die Natur integriert und sind nur über kleine Pfade bei genauer Betrachtung zu entdecken.

Bühne im Steinbruch geschaffen

Ob sie in Baumstümpfe eingearbeitet sind, von den Bäumen herunter hängen oder im Moos liegen. Die Kunst ist überall zu entdecken und lässt die Besucher immer wieder überrascht einen Moment inne halten. Auch die sechs Schauspieler des Matchbox-Theaters nutzten bewusst die einladende und abenteuerliche Atmosphäre des Sinneswaldes. Mithilfe eines Vorhangs hatten sie inmitten des imposanten Steinbruchs eine kleine Bühne geschaffen. Mehr brauchte es nicht, um die Aufmerksamkeit der Besucher zu erlangen und die Neugier zu wecken.

Die Ausstellungsbesucher verfolgten alle drei Szenen gespannt, konnten sich einige Schmunzler nicht verkneifen. „Am Anfang zeigen wir die Neugier für die Jugend als Spielplatz, danach folgt im Erwachsenenalter die Neugier des Kennenlernens und schließlich die Neugier auf den Tod“, erklärte die Leiterin des Hitdorfer Theaters, Martina Vikanis. Denn die Frage, was das nächste Level nach dem Tod sei, spiele im Alter durchaus eine Rolle. Das Schauspieler-Duo Helmut Kuhnhenn und Sven Klatte wagte sich in den Rollen der Sauerländer Erwin und Kasulke an philosophische Fragen. Angefangen beim Kernthema der Neugier ging es hin zu Gedankenspielen über möglicher Events im Himmel nach dem Tod – ein charmanter Gedankenausflug.

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