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„Tauschrausch“Angebot des BAV in Leichlingen hat sich bis in die Niederlande rumgesprochen

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Besucher suchen auf dem Wertstoffhof nach wieder verwendbaren Schätzen.

Besucher suchen auf dem Wertstoffhof nach wieder verwendbaren Schätzen.

Am Samstagnachmittag fanden beim Bergischen Tauschrausch alte Gegenstände neue Besitzer – und das komplett kostenfrei.

Bereits vor 14 Uhr, dem offiziellen Start, tummelte sich eine Menge von Tauschfreudigen und Sammlern vor den Türen des Wertstoffhofs im Stadtteil Kaltenberg. Als das Tor endlich geöffnet wurde, betraten die Wartenden schnellen Schrittes das Gelände. Es galt, keine Zeit zu verlieren: Wer früh kommt, hat die größte Auswahl.

Die Vielzahl der angebotenen Gegenstände hatte sich zuvor im Laufe des Jahres angesammelt, abgegeben von Bürgerinnen und Bürger. Dazu zähle „alles, was zu schade für die Tonne ist, was man der besten Freundin noch mitgeben oder schenken würde und sauber ist”, so Claudia Küsell vom Zero Waste Club des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes. Wichtig sei dabei, dass aus Elektrogeräten Akkus und Batterien vorher entfernt würden – wegen der potenziellen Brandgefahr.

Am Tauschrauschtag stöberten die Besucher dann zwei Stunden lang nach Schätzen und sie nahmen sie kostenfrei mit. „In Maßen natürlich“, betonte die BAV-Mitarbeiterin, „damit alle was davon haben“. 

Von Fitnessgeräten und Hundeboxen bis hin zu Küchenutensilien, Schallplatten oder Gesellschaftsspielen gab es eine vielseitige Auswahl. Besonders Fahrräder gebe es in Leichlingen zudem „ohne Ende“, so Küsell. Aber auch Kinderspielzeug, Elektrogeräte und Möbel seien viel vertreten.

Zum ersten Mal beim Tauschrausch dabei war auch Ingrid van der Jagt: „Premiere“, nannte sie es schmunzelnd. Sie habe von dem Tauschrausch durch Verwandtschaft erfahren, eigentlich wohnt sie nämlich in den Niederlanden. Weil ihre Cousine der Familie die Veranstaltung gerne zeigen wollte, habe sie so ihren Besuch auf das Tauschrausch-Wochenende gelegt.

Van der Jagt hatte auch selbst Gegenstände abgegeben. „Zwei Kisten mit allen Möglichen“, erzählte sie: „Weihnachtssachen, Lampen, Küchenutensilien und ein Spiel.“ Dabei habe sie und ihre Familie darauf geachtet, Dinge auszuwählen, die andere noch benutzen können. „Es gefällt mir, dass Dinge nicht einfach weggeworfen werden, sondern dass sie wieder benutzt werden“, sagte sie. Sie selbst freute sich, dass sie an diesem Nachmittag einen Möhrenschäler fand.

In Leichlingen findet der Tauschrausch momentan einmal pro Jahr statt. „Das ist das fünfte oder sechste Mal schon“, sagte Küsell. Insgesamt gebe es im Bergischen Land pro Jahr aber sieben Termine, darunter auch beim Wertstoffhof in Burscheid-Heiligeneiche. 

Trotz der vielen Termine und Werbung ist der Tauschrausch laut Küsell aber vielen Leuten noch nicht bekannt. Dabei habe sie gerade jetzt das Gefühl, dass das Thema Nachhaltigkeit intensiver in den Fokus kommt. Die Stadt Leichlingen sei auch „sehr daran interessiert“. Am Tauschrauschtag beriet der BAV Besucher auch zum Thema Abfallvermeidung – alles im Sinne nachhaltigen Handelns.