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Wildes BauschuttlagerStadt vereinbarte Parkplätze als Gegenleistung

Lesezeit 2 Minuten

Wird es hier bald einen vergrößerten Parkplatz geben?

  1. Das Umweltamt des Kreises fordert den Rückbau eines Schrottlagers, das so nicht vereinbart war
  2. Die abgelegene Wiese in Witzhelden soll zum Parkplatz erweitert werden, doch es ist Naturschutzgebiet

Leichlingen-Witzhelden – Auf 14 Tage war die Frist gesetzt, welche die Kreisverwaltung in der vorletzten Woche für den Rückbau eines Bauschutt-Lagers auf der abgelegenen Wiese in Witzhelden-Neuenhof angeordnet hatte. Aber noch türmen sich auf der Kuhwiese hinter dem ehemaligen Landhaus Lorenzet die Schuttberge.

Trinkwasserschutzgebiet

Mitarbeiter des Umweltamtes waren auf den Hinweis des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hin ausgerückt und hatten auf dem Gelände im Trinkwasserschutzgebiet der benachbarten Sengbachtalsperre ein Sammelsurium an Regalen, schrottreifen Motorrollern, Plastik und Bauschutt vorgefunden, das so nicht genehmigt worden war.

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Vereinbart war laut Hannah Weisgerber von der Kreisverwaltung ein kleines Lager für Baustoffe. Das sollte nicht dauerhaft sein, sondern im Zuge der Verlegung der Glasfaserkabel für Witzheldener Haushalte.

Schutt mit Minibagger verdichtet

Spaziergänger, die die Redaktion aufmerksam machten, sahen, dass der Schutt immer weiter verdichtet wurde. Laut Weisgerber kontrolliert der Kreis nun gemeinsam mit der Stadt Leichlingen, dass der Bauschutt „so schnell wie möglich entfernt wird“. Der Unternehmer zeige sich einsichtig und kooperativ. Thomas Scharfenstein, Projektleiter des Unternehmens „German Fiber Solution“ (GFS), das im Umkreis Glasfaserkabel verlegen, sagte, dass das Lager jetzt schnell verkleinert werde.

Wanderparkplatz wird wieder hergerichtet

Der bestehende kleine Wanderparkplatz werde bald wieder hergerichtet, ein Teil werde aber weiter als Lager benötigt, ungefähr bis Mitte des Winters.

Das Bauschutt- und Materiallager im Trinkwasser- und Landschaftsschutzgebiet muss verkleinert werden.

Eine Leserin bemerkte, dass die allgemeinen Vorgaben zum Bodenschutz doch auch hier gelten müssten, die seien aber nicht beachtet worden. Das bestreitet die Firma auch nicht. Beachtlich, weil die Stadt Leichlingen selbst Eigentümer des Wanderparkplatzes und der Wiese dahinter ist. Die Stadt hatte der GFS die Erlaubnis zum Lagern des Bauschutts erteilt.

Parkplatzversiegelung im Landschaftsschutz

Ohne Miete – aber nicht ohne Gegenleistung. Die Firma versprach der Stadt, den Lagerplatz anschließend mit Schotter zu befestigen. Der jetzt noch kleine Parkplatz soll sich nach Ende der Arbeiten über die ganze Fläche erstrecken. Unklar ist, ob eine Vergrößerung eines Parkplatzes im Landschaftsschutz einfach so möglich ist. An anderen Stellen gibt es regelmäßig Streit um Parkplätze, wenn sie im Landschaftsschutzgebiet geplant werden.