LeverkusenBayer schließt Parkplätze am Chempark für die Öffentlichkeit

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Am Bahnhof Chempark werden die Parkplätze mit Schranken ausgerüstet.

Am Bahnhof Chempark werden die Parkplätze mit Schranken ausgerüstet.

Leverkusen – Die Probleme von Berufspendlern, einen Stellplatz an einem der Leverkusener Bahnhöfe zu bekommen, sind sattsam bekannt. Die Situation könnte sich in diesem Monat noch einmal erheblich verschärfen, denn Bayer schließt sehr bald seine Parkplätze an der Haltestelle Chempark für die Allgemeinheit.

Derzeit lässt Bayer Real Estate, die Immobilien-Abteilung des Konzerns, Schranken installieren und Datenkabel zur Überwachung und Steuerung der Anlagen verlegen. Während am Bahnhof Opladen nagelneue Pendlerplätze frisch eröffnet wurden und in Manfort neue gebaut werden sollen, fallen in Wiesdorf viele weg, wenn die Haltestelle streng genommen auch auf Kölner Gebiet liegt.

Am Bahnhof Chempark gab es immer einen Parkplatz

Vermutlich wird der Bahnhof hauptsächlich von Leverkusener und Flittarder Pendlern angefahren. Am Bahnhof Chempark gab es etwas, das immer seltener zu finden ist: Einen garantierten Parkplatz. Die Kapazität war nahezu unerschöpflich. Nach einer Schätzung durch Luftbildanalyse standen dort weit mehr als 2500 Parkplätze zur freien Verfügung. Das ist passé, bald werden sie ausschließlich für Mitarbeiter des Chempark reserviert sein.

Der Verkauf von Parkkarten an Betriebsfremde ist nicht geplant. Für die Pendler bleibt ein mit knapp 70 Plätzen sicherlich bald immer voll belegter P+R-Platz der Bahn. Der ist über die Edith-Weyde-Straße anzufahren. Es gibt sicherlich mehrere Gründe für die Sperrung. Erstens kostet der Unterhalt eines Parkplatzes Geld, das der Konzern der Bevölkerung offenbar nicht mehr einfach so spendieren will.

S-Bahn wird häufiger genommen

Anscheinend haben in jüngster Zeit immer mehr Stau geplagte Autofahrer die Lust verloren, mit dem Pkw nach Köln oder in eine andere Großstadt zu fahren, viele haben stattdessen offenbar die S-Bahn ab Chempark genommen. Denn als wesentlichen Grund für die Sperrung nannte ein Konzernsprecher die Zunahme des Fahrzeugaufkommens.

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Durch die Schranken werde künftig verhindert, dass Unberechtigte dort parken können. Ein Müllproblem gebe es auf diesem Platz indes nicht, sagte er. Der Parkplatz zwischen Otto-Bayer-Straße und dem Betriebsrestaurant weiter südlich ist nicht der erste, der beschrankt wird. Nach und nach wurden schon einige der ehemals freien Bayer-Parkplätze mit Schrankenanlagen gesperrt.

Fahrräder können nicht ausgesperrt werden

Die Firmen im Chempark, die meist nicht mehr zu Bayer gehören, müssen künftig Parkkarten für ihre Mitarbeiter kaufen, wenn sie das nicht bereits tun. Ein Konzernsprecher sagte, ihm sei keine Firma im Chempark bekannt, die diese Möglichkeit nicht nutze.

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Fahrräder von Betriebsfremden kann die Bayer Real Estate nicht aussperren, die können weiterhin neben dem Bahnhof auf dem Parkplatz stehen. Und nach Jahren fanden sich bei Bayer endlich genug Interessenten für das Job-Ticket. Ab dem 1. Juni können es die Mitarbeiter an den Standorten Leverkusen, Monheim, Köln und Knapsack für 59,10 Euro im Monat abonnieren.

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