„Ich war auch zu faul“Mobile Impf-Aktionen sollen die Impfmüdigkeit bekämpfen

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Sven van Dinter hat sich spontan bei der mobilen Impfaktion vor dem Real-Markt in der Stixchesstraße impfen lassen.

Leverkusen – Wenn die Menschen nicht zum Impftermin kommen, dann kommt der Impftermin eben zu den Menschen. Das jedenfalls hat sich die Landesregierung gedacht und zu möglichst niederschwelligen mobilen Impfaktionen aufgerufen. Und so hat Dr. Wolfgang Hübner, ärztlicher Leiter des Leverkusener Impfzentrums, gemeinsam mit den Maltesern am Freitag seine Zelte vor dem Real Einkaufsmarkt in der Stixchesstraße aufgestellt.

Jeder, der noch nicht geimpft ist, hatte die Möglichkeit, sich hier eine Dosis Moderna abzuholen. Den zweiten Termin gibt es vier Wochen später im Impfzentrum gleich dazu. Auch Sven von Dinter gehört zu den spontanen Impflingen. Er arbeitet in der Metzgerei im Einkaufszentrum, vorher habe er einfach keine Gelegenheit gehabt, sich um einen Impftermin zu kümmern, sagt er. „Zugegeben: Ich war auch zu faul.“ Jetzt sei er aber froh, auf so einfache Weise zur Impfung gekommen zu sein. Nachdem er 15 Minuten gewartet hat, macht der 33-Jährige sich wieder an die Arbeit.

Vor dem Eingang steht Julia Hillebrands und spricht Menschen an: „Sind Sie schon geimpft?“ Viele bejahen, erzählt sie, doch immer wieder sei auch jemand dabei, der kurzerhand ins Impfzelt gegenüber laufe.

Die Aktion soll nicht die letzte dieser Art gewesen sein. Im Corona-Testzentrum in der Auermühle soll es ein Impf-Drive-In geben. Auch in der Rathaus-Galerie ist eine Aktion geplant. Und nachdem zuvor bereits in der VIP-Lounge der BayArena geimpft worden ist, plant Bayer 04 schon die nächste großangelegte Kampagne: In Kooperation mit der Wupsi soll demnächst ein Impfbus an Spieltagen des Vereins vor der BayArena Halt machen und Fans ein spontanes Angebot machen.

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Wolfgang Hübner ist überzeugt, dass solche Aktionen einen großen Effekt auf die erlahmte Impfkampagne haben könnten: „Die Impfmüdigkeit besteht“, sagt er, „weil viele nicht mehr den Schritt gehen, sich um einen Termin zu kümmern.“ Das beobachte er auch im Leverkusener Impfzentrum im Erholungshaus: Nicht einmal mehr 100 Termine werden dort pro Tag noch vergeben. Stattdessen kämen täglich zwischen 60 und 80 Menschen unangemeldet vorbei, um sich impfen zu lassen.

„Natürlich bieten wir auch das gerne an“, betont Hübner. Gerne hätte er das auch schon viel früher tun dürfen, sagt er, „aber besser spät als nie.“

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