Offenland-StiftungUnterstützung der Artenvielfalt in Leverkusen

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Sascha Eilmus (links) veranschaulicht die Artenvielfalt Gronenborns.

Sascha Eilmus (links) veranschaulicht die Artenvielfalt Gronenborns.

Leverkusen – Es summt, es quakt und es zwitschert an den Gronenborner Teichen. Das versteckte Naturschutzgebiet in Leverkusen-Gronenborn, das kurz vor Burscheid liegt, ist am Mittwoch Schauplatz der Gründungsfeier der Offenland-Stiftung. Die drei Gesichter der Stiftung, Professor Dr. Martin Denecke, Sascha Eilmus und Alexander Dernbach, haben sich zum Ziel gesetzt, Artenreichtum und offene Landschaften zu erhalten und zu schaffen.

Auch das Gebiet um die Gronenborner Teiche ist Offenland. Das heißt: Es ist nicht bebaut, bewaldet oder ein Gewässer und ist menschgemacht. Die Stiftung kümmert sich neben drei anderen Gebieten um die eineinhalb Hektar große Fläche in Gronenborn und versucht, dort die Artenvielfalt zu erhalten. Es werde zudem diskutiert, zehn bis 15 weitere Hektar in Leverkusen, Burscheid oder Leichlingen zur Pflege zu übernehmen, hieß es.

Denecke erklärt, dass es sich dabei zwar um Eingriffe in die Natur handelt. Würde man dies jedoch nicht machen, befände sich auf diesem Gebiet nur Buchenwald. Damit hätte man allerdings auch eine sehr viel kleinere Artenvielfalt, als es jetzt der Fall sei. „Wir wollen Strukturreichtum in der Landschaft, um Artenreichtum zu ermöglichen“, so Denecke. Hier gebe es nasse Strukturen, wie den Teich, oder trockene Strukturen, wie Steinaufhäufungen am Wegesrand. Es komme auf die richtige Balance an.

Prof. Dr. Martin Denecke lobt die Zusammenarbeit der Beteiligten.

Prof. Dr. Martin Denecke lobt die Zusammenarbeit der Beteiligten.

Seltene Arten gesichtet

Besonders stolz ist das Team darauf, dass auch sehr seltene Arten wie die Schenkelbiene oder der Wegerichbär, eine Schmetterlingsart, schon gesichtet wurden. Denecke hat übrigens nicht das Gefühl, dass es auf der Fläche weniger Insekten gibt als in früheren Jahren. Nachweisen lasse sich das aber nur schwer: Ein Insektenmonitoring, das über die Zahl Auskunft gibt, sei sehr aufwendig und deshalb kaum zu verwirklichen.

Neben dem Landtagsabgeordneten Rüdiger Scholz sind auch Sparkassenvorstand Rainer Schwarz und Bürgermeister Bernhard Marewski zur Gründungsveranstaltung gekommen. Marewski lobt Leverkusen als grüne Industriestadt und findet, 64 Prozent Grünfläche in Leverkusen seien akzeptabel. „Der Erhalt von Natur ist wichtig und kommt in Deutschland manchmal ein Stück weit zu kurz“, befindet Schwarz. Die neue Stiftung arbeitet eng mit der Landwirtschaft, den Naturschutzverbänden Nabu und BUND sowie mit der Jägerschaft zusammen.

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