Immo Filzek appelliert an Landesminister Oliver Krischer, beim Bund für eine Aussetzung der Ausbaupläne für die A 1 zu kämpfen.
AutobahnKämpfer für Leverkusener Rheintunnel setzt auf NRW-Verkehrsminister

Mitte Februar protestierten viele Leverkusener vor der Wiesdorfer Bürgerhalle gegen die Mega-Stelze.
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Die tatsächlichen Kosten des Ausbaus der Autobahnen 1 und 3 hat Immo Filzek durchkalkuliert. Der diplomierte Volkswirt aus Bürrig blendet die Kosten für fortwährende Umleitungen im Gegensatz zur Autobahn GmbH nicht aus. Und kommt zu dem Ergebnis, dass am Ende der lange Rheintunnel die beste Lösung für Leverkusen und den Transitverkehr ist. Das gelte auch, wenn man die neuen Kostenermittlungen der Autobahn-Planer berücksichtigt, so Filzek.
Erneut wendet der Bürriger sich daher an Landesverkehrsminister Oliver Krischer (Grüne). Unter Hinweis auf seine Ausarbeitung erklärt er: „Es ist ersichtlich, dass die von uns vorgeschlagene alternative Kombilösung als einzige alle Forderungen, die seit langem von den Grünen erhoben werden, erfüllt.“ Die Kombination aus einer Rheinbrücke für den Regionalverkehr und einem langen Tunnel unter dem Rhein sei die „bei weitem am schnellsten zu realisierende Variante“.
Filzek: Man muss jetzt Bedenkzeit gewinnen
Voraussetzung dafür sei aber ein Moratorium bei der Ausschreibung des zweiten Teilstücks der Rheinbrücke. „Es muss jetzt schnell gehandelt werden. Denn wenn die Bauarbeiten für die zweite Brücke einmal vergeben sind, ist der Zeitrahmen für Überlegungen zu einer bürgerfreundlichen Ausbauversion vertan“, lautet Filzeks Warnung an Krischer. Er müsse beim Bundesverkehrsminister darauf dringen, die Arbeiten für die zweite Brücke noch nicht zu vergeben. Nur das eröffne die Zeit, den Ausbau der A 1 „unter den Umweltbedingungen unserer heutigen Zeit neu zu überdenken“.
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In seiner Ausarbeitung zeigt Filzek, dass die Baukosten nur 59 Prozent des tatsächlichen Aufwands abbilden. Für den gesamten Ausbau der Autobahnen in Leverkusen kommt er auf Baukosten von knapp 1,9 Milliarden Euro, während die Umleitungskosten sich auf weitere 7,7 Milliarden summieren. Die Kombilösung verursache zwar knapp 2,8 Milliarden Baukosten. Aber weil ein Tunnel, der unterirdisch gegraben und nicht – wie es die Autobahn GmbH beim kurzen Tunnel vorgehabt hätte – in offener Bauweise errichtet wird, viel weniger Umleitungen erfordert, ist der Effekt viel geringer. Filzek kommt auf Umleitungskosten von gut viereinhalb Milliarden Euro.
Damit wäre unterm Strich die Kombilösung mit 7,3 um 2,3 Milliarden Euro billiger als die Mega-Stelze. Der kurze Tunnel kommt allerdings wegen der durch die offene Bauweise verursachten langfristigen Umleitungen noch schlechter weg: 2,25 Milliarden Euro sind für den Bau veranschlagt, aber fast 9,5 für die Umwege.

