Biofronteras VersprechenNächstes Jahr wird in Leverkusen Geld verdient

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Erneut übten Aktionäre viel Kritik am Vorstand von Biofrontera. Die schleppende Entwicklung der Manforter Pharma-Firma wurde im Agam-Saal ausgiebig erörtert.

Leverkusen – Die Gewinnwarnung vor ein paar Wochen hat die Aktionäre nicht erfreut. Das merkte man sehr auf Biofronteras außerordentlicher Hauptversammlung am Donnerstag (wir berichteten). Denn eigentlich sollte die Manforter Pharma-Firma just in diesen Tagen keinen Verlust mehr einfahren, sondern aus dem Geschäft – vor allem mit dem Hautkrebsmittel Ameluz – die eigenen Kosten bestreiten. Es kam anders: Der Umsatz auf dem wichtigsten Markt, den USA, ist entgegen der Prognosen zurück gegangen. Nun soll es nächstes Jahr um diese Zeit soweit sein.

Warum, hat Vorstandschef Hermann Lübbert genau erklärt: Das Wachstum stagniert, weil Biofrontera mit der Ausweitung der Ameluz-Zulassung Probleme hat. Bisher ist das Präparat nur für die Behandlung von oberflächlichem Hautkrebs am Kopf zugelassen.

Die Zulassung zieht sich

Nachweislich wirksam ist es aber auch an Armen und Beinen. Das wäre lukrativ: Man braucht drei Tuben für eine Behandlung. Aber es gibt zwei Schwierigkeiten: Die Hautärzte können keine drei Tuben abrechnen, und für die zusätzliche Licht-Bestrahlung braucht man eine größere Lampe als Biofrontera derzeit im Angebot hat. Das Gerät gibt es zwar schon, aber auch das muss noch einen Zulassungsprozess durchlaufen. Die Behörde stuft diese Lampe als Medizinprodukt ein. Das heißt, sie muss in zertifizierten Labors getestet werden. „Im Juni soll die Dokumentation fertig werden“, sagte Lübbert. Danach werde es aber wohl noch ein halbes Jahr dauern, bis die XL-Lampe auch verkauft werden darf.

Ungefähr dann rechnet Lübbert auch mit der Ameluz-Zulassung für die Hautkrebs-Behandlung an den Armen und Beinen. Insofern passt wenigstens der Zeitplan.

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Hermann Lübbert

Dennoch verfestigte sich unter den Aktionären im Forum der Eindruck, dass vieles äußerst schleppend läuft für die Pharma-Firma vom Hemmelrather Weg. Und dass dies dem amtierenden Vorstand anzulasten ist. Gründer Hermann Lübbert und Finanzvorstand Thomas Schaffer mussten sich erneut nicht nur vom Fundamentalkritiker und Großaktionär Wilhelm Zours Vorwürfe und Rücktrittsforderungen gefallen lassen. Es gibt einige Anteilseigner, die nicht zufrieden sind mit der Entwicklung von Biofrontera.

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Dazu passen die Nachrichten zu Xepi, einem Antibiotikum, das gegen Krankenhaus-Keime wirkt und deshalb ein enormes Potenzial hat. Dafür muss aber noch sehr viel Aufbauarbeit geleistet werden, erfuhren die Aktionäre: Bisher erstattet nur ein Drittel der amerikanischen Krankenkassen die Kosten für das Präparat.

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