Campus-Erweiterung in MonheimLeverkusen soll gegen Bayer-Projekt vor Gericht ziehen

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LEV-GI-Monheim

Joshua Kraski will, dass Leverkusen gegen die Vergrößerung des Bayer-Campus in Monheim klagt. 

Leverkusen – Die Stadt darf den Widerstand gegen die Erweiterung des Bayer-Campus' in Monheim nicht aufgeben. Das fordert der Hitdorfer CDU-Mann Joshua Kraski.

Der Plan der Monheimer Stadtverwaltung, das Gewerbegebiet an der Grenze zu Hitdorf um satte 18 Hektar zu erweitern, ist zwar nach Protesten ordentlich eingedampft worden. 8,4 Hektar sind aber übrig geblieben; und die sollen vor allem für Bayer Möglichkeiten eröffnen. Der Monheimer Campus, Sitz der Agrochemie-Zentrale, soll erweitert werden können. Das passt zu Bayers Ambitionen nach der Übernahme von Monsanto und dem Aufstieg zur weltweiten Nummer eins in der Agrochemie.

Protest brachte nur einen Teilerfolg

Auf Hitdorfer Seite wird das aufgebohrte Gewerbegebiet an einen wichtigen Grünzug grenzen. Grund genug für lautstarken Protest aus dem Leverkusener Rathaus. Auch der Kölner Regionalrat hat etwas gegen die Erweiterung, die im Regionalplan verankert werden muss. Das Düsseldorfer Pendant zum Kölner Gremium hat sich nach ausgiebiger Diskussion aber nicht für eine Null-Lösung entschieden, sondern die deutlich abgespeckte Variante passieren lassen.

Für Joshua Kraski ist das ein Teilsieg, nicht mehr: „Ich bin von der Entscheidung des Regionalrates einerseits enttäuscht. Andererseits zeigt die Entscheidung, dass wir als Bürgerinnen und Bürger sogar die Halbierung eines Gewerbegebietes erreichen können, wenn wir gemeinsam auf unsere Anliegen aufmerksam machen“, sagte der junge Chef der Hitdorfer CDU am Dienstag. 

Prozessieren – und weiterreden

Mit Blick auf einen Beschluss des Stadtrats, in dem es kaum Befürworter des größeren Gewerbegebiets in Monheim gibt, fordert Kraski nun trotzdem, schwereres Geschütz aufzufahren: Oberbürgermeister Uwe Richrath soll Klage einreichen gegen die Entscheidung des Düsseldorfer Regionalrats. „Mit einer Klage soll in keinem Fall der Gesprächskanal verschlossen werden, dennoch muss der Beschluss des Rates jetzt umgesetzt werden, um Mehrbelastungen von Umwelt, Natur und Verkehr in Leverkusen zu verhindern.“

Natürlich sei der Rechtsweg „kein angenehmes Mittel“ – aber offenbar notwendig, „um der Stadt Monheim klarzumachen, dass eine innovative Regionalpolitik nachbarschaftliche Zusammenarbeit erfordert“. 

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Worum es genau geht, will Kraski den Hitdorfern auf einem Infospaziergang entlang der Fläche demonstrieren. Der Marsch beginnt am kommenden Freitag, 14. Oktober, um 17 Uhr. Treffpunkt ist der Kreisverkehr an der Kreuzung Kleingansweg mit der Ringstraße. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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