Corona-Impfung bald möglichLeverkusener Apotheker stehen in den Startlöchern

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Dr. Sabine Stausberg vor einer ihrer Apotheken. Auch sie würde sich bereiterklären zu impfen.

Leverkusen – Bis Ende Januar sollen die Apothekerinnen und Apotheker in die Impfkampagne gegen das Coronavirus einsteigen. An wie vielen Stellen in Leverkusen das dann möglich sein wird, kann die Apothekerkammer Nordrhein derzeit noch nicht genau sagen. Es gibt aber Anhaltspunkte: Der Bundesverband geht davon aus, dass jede zweite Apotheke mitmachen will, dafür spreche auch die sehr hohe Nachfrage nach Schulungen.

Aktuell gibt es in Leverkusen 37 Apotheken,14 davon haben sich bereits beim Modellprojekt Grippe-Schutzimpfung beteiligt und sind entsprechend qualifiziert. Aktuell laufen für den Bereich Nordrhein Schulungen für Covid-19-Schutzimpfungen in Hürth und Düsseldorf. Hierfür haben sich nach Angaben der Kammer 13 Apothekerinnen und Apotheker aus Leverkusen angemeldet.

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Dr. Sabine Stausberg wäre jedenfalls bereit: Die Inhaberin der Eulen-Apotheke in Wiesdorf und der Möwen-Apotheke in Quettingen hat bereits die Schulung zur Grippeschutzimpfung absolviert und dürfte damit auch Coronaimpfungen für alle ab 18 Jahren durchführen, ebenso wie einige ihrer Mitarbeiterinnen. Interessenten gäbe es auch. „Es fragen schon immer mal Kunden danach“, berichtet Stausberg. „Da ist es unbefriedigend, wenn man selbst auch nicht mehr weiß, als das, was in der Presse steht.“ Wann und woher der Impfstoff kommt zum Beispiel.

Impfstoff soll zeitnah geordert werden können

„Sobald Inhaberinnen und Inhaber einer Apotheke uns das Vorliegen der nötigen Voraussetzungen erklärt haben, steht den ersten Impfungen hier nichts mehr im Wege“, verspricht der Geschäftsführer der Apothekerkammer Nordrhein, Dr. Stefan Derix. „Wir gehen davon aus, dass die entsprechenden Formulare und Anwendungen Ende dieser Woche stehen. Anschließend können die Apotheken Impfstoff ordern und direkt mit dem wichtigen Kampf gegen das Virus beginnen.“

In der Hubertus-Apotheke an der Düsseldorfer Straße sind die Inhaber Heike und Uwe Beenen derweil erst einmal froh, auf den Tag genau sechs Monate nach dem verheerenden Hochwasser wieder eröffnet zu haben. „Die Erleichterung ist riesig groß“, sagt Uwe Beenen. Und die Dankbarkeit für den Einsatz der Handwerker, die teilweise schon samstags morgens um halb acht auf der Baustelle anzutreffen waren. An der Qualifizierung der Mitarbeiter für mögliche Impfungen ist die Hubertus-Apotheke dran, grundsätzlich ist Beenen aber noch etwas skeptisch.

Nicht nur, weil er sich nach der nervenaufreibenden Sanierung erst einmal auf den Normalbetrieb konzentrieren und nicht direkt in den nächsten Papierkrieg einsteigen will. Erst einmal müsste grundsätzlich geklärt sein, ob genug Impfstoff und genug Impfwillige vorhanden sind und ob dann das bisherige Angebot nicht ausreichend ist. „Als Unternehmer brauchen wir Planungssicherheit, wenn wir Geld, Zeit und Engagement in den Aufbau einer Struktur investieren“, sagt Beenen. Viel zu oft sei es in der Pandemie geschehen, dass Regeln aufgestellt und dann wieder geändert wurden, als die Unternehmen sich gerade angepasst hatten – bestes Beispiel hierfür sei die Gastronomie.

Gibt es derzeit überhaupt Bedarf an zusätzlichen Impfmöglichkeiten? In der städtischen Impfstelle in den Luminaden gibt es aktuell freie Termine an allen Wochentagen und zu jeder gewünschten Uhrzeit. Sabine Stausberg findet es dennoch gut, jetzt vorhandene Strukturen mit einzubeziehen. „Wenn man in Zeiten, in denen der Bedarf nicht so groß ist, nichts tut, steht am später plötzlich wieder da und hat nichts.“ Ihrer Meinung nach hätte das schon viel früher geschehen müssen. „Dann hätte man nicht für sehr viel Geld Messehallen umbauen müssen.“

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