Debatte in LeverkusenWoran Hundefreilaufflächen an vielen Stellen scheitern werden

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Ein Platz für Hunde soll diese Fläche an der Wupper werden – aber ohne Zaun.

Ein Platz für Hunde soll diese Fläche an der Wupper werden – aber ohne Zaun.

Leverkusen – Seit zwölf Jahren steht fest, dass die Stadt Leverkusen einen neuen Landschaftsplan aufstellen soll, in dessen Rahmen auch zu regeln ist, auf welchen ausgewiesenen Flächen Hunde artgerecht ohne Leine Auslauf haben dürfen.

Anfang des Jahres hat die Stadtverwaltung nun das von einem Bonner Planungsbüro nach Vorgaben erarbeitete „Hundefreilaufkonzept“ vorgelegt, das in den politischen Gremien zunächst vertagt worden ist. In dieser Woche nahmen sich die drei Leverkusener Bezirksvertretungen die vorgeschlagenen Flächen in den jeweiligen Stadtteilen vor. Doch sind noch viele Fragen zu diskutieren und zu klären.

Konflikte befürchtet

Im Stadtbezirk I wurden die vorgeschlagenen Freilaufflächen zwar insgesamt für gut befunden, allerdings müsse es für besonders zentrale Flächen eine Einzäunung geben, damit die sich austobenden Hunde nicht plötzlich Radfahrern oder Fußgängern in die Quere kommen. Als problematisch wurde die vorgeschlagene Wiese unmittelbar am Hitdorfer Hafen gewertet. Angesichts des Besucherandrangs an den Wochenenden sei dies ohne eine Einzäunung nicht machbar, gab Frank Melzer (CDU) zu bedenken.

Ein Zaun sei dort im Überflutungsbereich des Rheins aber wasserrechtlich aber nicht zulässig, wandte Sonja Brenig vom Planungsamt ein, denn dieser würde bei Hochwasser Treibgut aufhalten und damit den Abfluss des Wassers stoppen. Und Monika Metzemacher von der Unteren Landschaftsbehörde ergänzte, dass Zäune rund um die Freilaufflächen auch in Landschaftsschutzgebieten nicht möglich seien, da diese auch Wildtiere einfangen würden.

Hoher Aufwand

Doch sei der Aufwand ohnehin schon hoch, so dass unnütze Ausgaben verhindert werden sollten, forderte Sükran Kaplan (SPD). Solche Zäune seien viel zu teuer und auch die Idee, dort Hundekotbeutelspender aufzustellen, sei verfehlt, da deren Inhalt erfahrungsgemäß stets entwendet werde.

Als zu aufwendig und wenig effektiv wurde die für Wiesdorf vorgeschlagene Fläche am Stadtpark aussortiert, für Manfort dafür eine zusätzliche Fläche auf dem früheren Wuppermann-Gelände nahe der Dhünn vorgeschlagen.

Im Stadtbezirk II wurde das Thema, wie schon in Bezirk I, noch einmal vertagt, um einige Nachfragen zu klären. Erneut ging es intensiv um die Wiese an der Wupper zwischen Kastanienallee und Raoul-Wallenberg-Straße, für die seit Jahren auch ein Rad- und Gehweg längs des Flussufers in Richtung Tierheim gefordert wird.

Zaun und Radweg gefordert

Vehement setzte sich Matthias Itzwerth (CDU) hier für eine Umzäunung ein. Er ärgerte sich auch darüber, dass eine von seiner Fraktion vorgeschlagene Wiese am nördlichen Wupperufer hinter dem hinter Waldhaus Römer – ein vormaliger Sportplatz – nicht in das Konzept aufgenommen worden ist. Das geschah aus Gründen des Artenschutzes, hieß es dazu von der Stadtverwaltung.

Im Stadtbezirk III machte sich Gerhard Wollenhaupt (CDU) dafür stark, auch die Schlebuscher Bullenwiese dem Katalog zuzufügen. „Das funktioniert seit Jahrzehnten. Dort sind viele Hundebesitzer unterwegs und die, die ich gefragt habe, sind zufrieden.“ Wenn nun Hundefreilaufzonen definiert werden, wolle er diese doch auch legalisiert haben.

Rechtliche Probleme

Hier gibt es aber womöglich ein Problem mit der Soveso-II-Richtlinie, zumindest eine Umzäunung könnte verboten sein, wandte Sylvia Schwanke von der Stadtplanung ein. Die Bezirksvertreter einigten sich: Die Bullenwiese soll aufgenommen werden, sofern rechtlich möglich.

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