Er wollte nur sein Englisch verbessernLeverkusener wird zum BBC „Social Media Star“

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Henry Artelt

Leverkusen – Von der BBC als „Social Media Star“ betitelt zu werden, ist doch schonmal was. Henry Artelt ist in Leverkusens englischer Partnerstadt Bracknell quasi so etwas wie eine kleine Berühmtheit geworden.

Angefangen hatte es vor drei Jahren, als der Schlebuscher dem Freundeskreis Bracknell-Leverkusen beigetreten ist. Artelt, mittlerweile 77 Jahre alt, wollte sein Englisch aufpolieren. Er reiste mit dem Freundeskreis 2019 nach Großbritannien, und machte fleißig beim „Table talk“ mit, wo er die Sprache gut üben kann. Als er eine Bracknell-Gruppe auf Facebook fand, dachte er sich: „Da schreib ich einfach mal was rein.“ In den sozialen Netzwerken sei er immer schon aktiv gewesen, erklärt Artelt. Facebook, Whatsapp, das macht ihm Spaß.

Tausende lasen seine Posts

Er stellte sich vor, erzählte was von Leverkusen – und 38000 Mitglieder der Gruppe lasen mit. Fünf, sechs erste Posts, 1500 Likes: Henry Artelt freute sich über die Resonanz und plauderte weiter, zum Beispiel erkundigte er sich nach dem englischen Rasen und über andere Themen, erzählt er zu Hause am Telefon.

Irgendwann kam die BBC auf ihn zu und fragte ihn, ob er nicht ein Interview geben könne. Im Radio, auf englisch. „Das ist ja nicht meine Muttersprache, da ist man ja schon etwas gehemmt“, räumt der Rentner lachend ein. „Ich war fürchterlich aufgeregt.“ Doch der Radiomoderator sei begeistert gewesen, und kurz darauf hätten sich auch die Kollegen vom Fernsehen gemeldet. Für die hat Artelt ein kleines Video aufgenommen, wo er über den Bracknell Square in Opladen läuft und sein Smartphone auf die rote Telefonbox hält. Seit Mai ist es auf der BBC-Seite zu finden.

Den Kontakt zu den Briten will der Schlebuscher, der in Goslar geboren wurde und bereits seit mehr als 30 Jahren in Leverkusen heimisch ist, weiter intensivieren. Ein Treffen einmal im Jahr empfinde er als zu wenig, betont er. Er will mehr über Social Media Kontakt halten, hat eine Brieffreundschaft mit einer Londonerin begonnen und strotzt auch ansonsten vor Ideen, wie man die Verbindung über den Ärmelkanal aufrechterhalten kann. Wenn die Briten schon nicht mehr in der EU seien und wenn Corona den Austausch erschwere, könne man übers Internet Kontakte Pflegen, findet der 77-Jährige – und legt weiter vor.

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