Fall für KümmererFast eine halbe Millionen Euro gegen Kinderarmut in Leverkusen

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Die neu eingestellten Kümmerer der Stadt.

Die neu eingestellten Kümmerer der Stadt.

Leverkusen – Seit diesem Jahr stehen in Leverkusen 450 000 Euro zur Verfügung, um Kinder- und Jugendarmut zu bekämpfen. In Leverkusen machen sie es möglich, die so genannten Kümmerer einzustellen. Sonja Skandy ist eine von ihnen. Gemeinsam mit vier anderen Mitarbeiterinnen des Diakonischen Werks und der Katholischen Jugendagentur Leverkusen betreut sie Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Weg in das Berufsleben.

„Wir beraten die Jugendlichen in Sprechstunden bei ihren Fragen rund um das Berufsleben, gehen auf familiäre Probleme ein und versuchen, gemeinsam eine Perspektive zu schaffen“, sagt sie. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre begrenzt und wird vom Land Nordrhein-Westfalen finanziell unterstützt.

Potenzial ausschöpfen

Im Rahmen des Projekts „Zusammen im Quartier – Kinder stärken – Zukunft sichern“ haben das Diakonische Werk und die Katholische Jugendagentur gemeinsam mit den Dezernaten Umwelt, Bürger und Soziales sowie Schule, Kultur, Jugend und Sport den Posten der „Kümmerer“ eingerichtet. „Wir möchten mit dem Projekt für Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Stadtteilen die Möglichkeit schaffen, ihr eigenes Potenzial ausschöpfen können“, sagt Oberbürgermeister Uwe Richrath.

Der Manforter Laden, Alkenrather Familientreff und die Stadtteiltreffs in Rheindorf und Opladen sollen Anlaufstation sein. In diesen Stadtteilen liegen nach Erhebungen der städtischen Statistikstelle die Zahlen der Menschen , die von Hartz IV leben, zum Teil deutlich über dem Leverkusener Durchschnittswert.

Hilfe an mehreren Standorten

Auch Minderjährige mit einem ausländischen Pass oder einer doppelten Staatsangehörigkeit sind dort im Vergleich zu anderen Orten in Leverkusen häufiger zu finden. „Das Projekt soll die Kinder dort abholen, wo sie leben und ihnen eine Hilfestellung für die Planung ihrer Zukunft sein“, so Richrath. Aber mit ihnen allein ist es nicht getan. „Wichtig ist auch, dass die Eltern der Kinder mit eingebunden werden“, fügt Skandy hinzu.

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So soll die Lebensweise auch innerhalb der Familie verbessert werden. Aber auch die Jüngeren sollen nicht aus dem Blick geraten: Die katholische Jugendagentur hat deshalb für das Projekt die Zielgruppe der Sechs- bis Zwölfjährigen in den Fokus gestellt. „Es ist wichtig, dass wir den Kindern und den Familien so früh wie möglich Hilfe anbieten“, sagt Angela Hillen, Leiterin des Fachbereichs Kinder und Jugend.

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