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Falsches SchildEnger Tunnel in Leverkusen 20 Zentimeter breiter

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Ein Auto fährt auf der Neukronenberger Straße durch den Tunnel unter der Balkan-Express-Strecke.

Die Neukronenberger Straße führt im Tunnel unter der Balkan-Express-Strecke hindurch. Und der ist sehr eng. Aber nicht ganz so eng, wie das Schild suggeriert. 

Der Tunnel der Neukronenberger Straße unter der Balkan-Express-Strecke ist wieder für Autos bis 2,10 Meter Breite nutzbar – aus einem einfachen Grund. 

Es geschah im September 2022. Da war die sowieso schon enge Durchfahrt der Neukronenberger Straße durch den Damm der Balkan-Express-Strecke von einem Tag auf den anderen um weitere 20 Zentimeter enger geworden. Jedenfalls ausweislich des neuen Schildes,  das dort hing. Was war geschehen?

Die Schilder an dem gemauerten Durchlass – lichte Breite 2,50 Meter –, die dem Verkehrsteilnehmer die maximale Höhe und Breite der Gefährte signalisieren, für die die Passage unter dem ehemaligen Bahndamm erlaubt ist, standen damals zur Auswechselung an. Ob sie hässlich geworden waren, nicht mehr gut lesbar, weil die Farbe verblichen oder was sonst der Grund war, dafür, dass sie erneuert wurden, da will sich die Stadtverwaltung nicht festlegen. Fakt ist: Mitarbeiter der technischen Betriebe Leverkusen wechselten die Schilder aus. Und dabei geschah ein Versehen. Denn auf dem neuen Schild für die Breite stand nicht mehr 2,1 Meter, sondern 1,9 Meter.

Städtische Sprecherin: „Das ist blöd gelaufen“

Das aber ist eine Fahrzeugbreite, die von den allermeisten heute gängigen Autos deutlich überschritten wird. Mithin hätten rein rechtlich nur noch die allerwenigsten Pkw überhaupt die beliebte Abkürzungsstrecke zwischen Bergisch Neukirchen und Lützenkirchen nehmen können.

„Das ist blöd gelaufen“, sagt dazu die städtische Pressesprecherin Britta Meyer. Es habe jedenfalls überhaupt keinen Grund gegeben, die erlaubte Durchfahrtbreite zu verschmälern. „Der Fehler ist Anwohnern aufgefallen. Dafür sind wir dankbar.“ Ob die Schilder mit der fehlerhaften Breitenangabe nun schon entfernt wurden oder nicht, vermochte Meyer nicht zu sagen. Jedenfalls soll das wohl zügig geschehen. 

Eigentliches Problem weiter ungelöst

Das eigentliche Problem für Anwohner – dass nämlich die Neukronenberger Straße von aus ihrer Sicht viel zu vielen Autofahrerinnen und Autofahrern zwischen Burscheider und Lützenkirchener Straße genutzt wird – ist mit der Frage, ob nun 1,90 oder 2,10 als Durchfahrtbreite erlaubt sind, natürlich nicht gelöst. 

Anfang Februar war die Anwohnerin Heike Bräutigam allerdings mit ihrem Ansinnen, die Durchfahrt für Autos komplett zu sperren und nur noch Radlern und Fußgängern die Passage zu erlauben, in der Bezirksvertretung II gescheitert. Sie warf der Stadtverwaltung daraufhin Rechtsbeugung vor, weil diese die Fahrzeuge, die den Tunnel nutzen, nicht genügend kontrolliere.

Matthias Itzwerth, Vorsitzender der CDU in Opladen, äußert in einer Mail an die Antragstellerin zwar Verständnis für Bräutigams Anliegen. „Wir als Bezirksvertretung wollen keinen permanenten und übermäßigen Durchgangsverkehr über die Neukronenberger Straße“, schreibt Itzwerth. Er betont aber auch, dass Bräutigams Bürgerantrag zur Komplettsperrung der Durchfahrt für den motorisierten Individualverkehr „nicht nur positive Rückmeldungen, sondern auch klare Ablehnungen“ ausgelöst habe. 

Die Durchfahrt solle „für Anwohnerinnen und Anwohner und sonstige Berechtigte weiterhin bestehen bleiben“, fasst Itzwerth die Haltung seiner Partei zu dem Nadelöhr zwischen Bergisch Neukirchen und Lützenkirchen zusammen.