Fehlendes PersonalKita-Notbetreuung nicht für alle Kinder in Leverkusen

Lesezeit 2 Minuten
5FA97A00114E4FEE

Es fehlen Erzieherinnen, um allen angemeldeten Kindern die Notbetreuung anzubieten.

Leverkusen – Gerade sind die Schulkinder freudig in ihre sechseinhalb Wochen Sommerferien gestartet. Die städtischen Kitas haben dagegen noch offen: Traditionell sind die letzten drei Wochen der Schulferien auch Schließzeit in den Kindertagesstätten. Gänzlich ohne Betreuungsmöglichkeit stehen Eltern kleiner Kinder aber nicht da: Die Stadt bietet in jedem Jahr einen Notbetreuung für jene drei Wochen an.

Freiwillige Mitarbeit

In einer Kita der Stadt werden dann Erzieherinnen und Erzieher aus dem ganzen Stadtgebiet zusammengezogen, die sich freiwillig für den Dienst gemeldet haben. Für jene Mitarbeitenden, die privat nicht an die Schulferien gebunden sind, kann das durchaus attraktiv sein, sie sparen sich dadurch Urlaubstage, die sie dann außerhalb der teuren Ferienzeiten einsetzen können.

Das könnte Sie auch interessieren:

In diesem Jahr allerdings übersteigt die Nachfrage das Angebot: Es gibt nicht genug Personal, um alle 152 Kinder zu betreuen, die laut Angaben der Stadt von ihren Eltern für die Notbetreuung angemeldet wurden. 15 Mitarbeitende bräuchte man, um alle diese Kinder betreuen, erklärt die Stadt auf Anfrage. Freiwillig gemeldet hätten sich in diesem Jahr allerdings nur neun Erzieherinnen.

Eltern müssen Arbeit nachweisen

Aus diesem Grund muss die Stadt jetzt eine „Sondierung“ vornehmen, wie sie in einem Elternbrief erklärt. Eltern müssen der Stadt nachweisen, dass sie „in einem aktiven beruflichen Beschäftigungsverhältnis“ stehen.

Bei Alleinerziehenden reicht der Nachweis des betroffenen Erziehungsberechtigten, ansonsten müssen beide Elternteile eine Bescheinigung des Arbeitgebers vorlegen. Außerdem wird abgefragt, welcher Betreuungsumfang genau gebraucht wird, um die Dienstplangestaltung zu erleichtern.

Platz für Berufstätige zugesichert

Die Stadt weißt explizit darauf hin, dass es sich um eine Notbetreuung für berufstätige Eltern handelt, die die dreiwöchige Schließzeit nicht überbrücken können. Dann wird allerdings zugesichert, dass jeder, der den Arbeitsnachweis einreicht, auch einen Platz in der Notbetreuung bekommt, die in diesem Jahr in einer Einrichtung in Küppersteg durchgeführt wird.

Bis kurz vor Ende der Frist haben die Eltern von 54 Kindern ihre Nachweise eingereicht, acht haben den Anspruch zurückgenommen. Wer sich gar nicht meldet, dessen Anspruch entfällt ebenfalls. Zu vermuten ist, dass viele Eltern sich erneut auf die Suche nach alternativen Betreuungsmöglichkeiten parallel zur Berufstätigkeit gemacht haben. 

Erzieher sind urlaubsreif

Das fehlende Personal erklärt die Stadt neben dem allgemeinen Mangel an Erziehern mit der Pandemielage: „Die vergangenen zwei Jahre sind selbstverständlich auch nicht bei den in den Kitas eingesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ohne Auswirkungen geblieben, so dass einmal mehr an der eigenen Urlaubsplanung in der Sommerschließzeit festgehalten wird“, schreibt der Fachbereich Kinder und Jugend. Heißt: Auch die Erzieherinnen und Erzieher sind urlaubsreif.

KStA abonnieren