Graffiti gegen Gewalt in Leverkusen„Frauenkörper werden geschändet“

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Zeichen für eine bessere, gewaltfreie Welt: Die neu gestaltete Fassade der EVL-Energiezentrale in der Neuen Bahnstadt.

Leverkusen – Wer in diesen Tagen viel Orange im Stadtbild sieht: Nein, Leverkusen hat keine neue Partnerstadt in den Niederlanden. Orange ist auch die Farbe, die gegen Gewalt an Frauen ins Feld geführt wird. Am kommenden Mittwoch, 25. November, wird beim „Orange your city“-Tag ein Zeichen gegen körperliche, sexualisierte und psychische Gewalt gegen Frauen gesetzt.

In der Neuen Bahnstadt Opladen kann man das Bekenntnis nun auch im Stadtbild sehen: Gemeinsam mit dem Zonta Club hat die EVL die Fassade der Energiezentrale an der Werkstättenstraße in ein Kunstwerk verwandeln lassen: Von zwei Leverkusener Graffiti-Künstlern.

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Vorherrschende Farbe: Natürlich orange.

Die beiden Künstler nennen sich Vertigo und Olga und wollen mit ihrer Darstellung eine „ganz neue Körperpolitik“ entwerfen: „Frauenkörper werden entweder übersexualisiert, glorifiziert, verehrt oder geschändet – an Frauenkörpern wird von allen Richtungen Kritik geübt, ob er nun zu frei oder nicht frei genug behandelt wird.“ Sie wollen eine andere Welt darstellen, „eine Welt, in der Körper sanft miteinander umgehen.“

„Normalerweise machen wir nicht so einen Rummel um die Fassade“, räumt EVL-Geschäftsführer Thomas Eimermacher ein. Aber das funktionale Gebäude sei bei „so viel schöner Architektur in der Bahnstadt“ sowieso „ein Dorn im Auge“ gewesen: Und so hat die EVL die Gelegenheit ergriffen, auf den 80 Quadratmetern Fassade nicht nur ein künstlerisches Street-Art-Projekt zu verwirklichen, sondern auch eine Botschaft zu transportieren.

Kreatives Zeichen mit Bestand

Die Idee, eine größere Fläche im Stadtgebiet dauerhaft für die Kampagne gegen Gewalt an Frauen zu gestalten, kam vom Zonta Club. Club-Präsidentin Petra Schmidt freut sich, dass „alle zusammen ein kreatives Zeichen“ gesetzt hätten, das lange Bestand haben werde. Damit das Thema nicht in Vergessenheit gerate. Auch der neue Geschäftsführer der Bahnstadt, Andreas Schönfeld, der mit Alfonso López de Quintana die Geschäfte von Vera Rottes übernommen hat, betont, wie toll es sei, direkt „mit so einem wichtigen Thema zu starten“.

Am 25. November werden anlässlich des Aktionstags insgesamt elf Gebäude in Leverkusen orange angeleuchtet, um im Stadtbild ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Unter anderem der EVL-Wasserturm, der Funkenturm in Opladen, das Museum Morsbroich, das Klinikum und die BayArena machen mit.

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