Nach dem Renteneintritt zieht es den gebürtigen Ostdeutschen in die Heimat zurück – Abschied am Samstag in der Wiesdorfer Herz-Jesu-Kirche.
Gemeinde WiesdorfChristian Röske verabschiedet sich nach 23 Jahren in Leverkusen

Die Arbeit mit Kindern ist für Kirchenmusiker Christian Röske von besonderer Bedeutung
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Christian Röske ist leidenschaftlicher Kirchenmusiker und überzeugter Katholik. Besonders ins Schwärmen kommt er aber, wenn er über die Arbeit mit Kindern spricht. „Ich bin sehr dankbar für die Zeit, die ich mit Kindern im Kirchenchor und an der KGS Möwenschule verbringen durfte, besonders, als das Jekiss-Projekt der Musikschule dazu kam, das war eine Offenbarung“, schwärmt der 63-Jährige. Wenn er durch die Wiesdorfer Fußgängerzone geht, werde er häufiger von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen angesprochen: „Kennen Sie mich noch?“, fragen sie dann.
„Meistens erkenne ich sie nicht mehr, weil sie seit der vierten Klasse doch einen ordentlichen Sprung gemacht haben“, sagt Röske lachend. Aber er würde sich sehr freuen, möglichst viele von ihnen an diesem Samstag wiederzusehen, wenn er in der Wiesdorfer Herz-Jesu-Kirche seinen Abschied feiert.
Studium in Budapest
23 Jahre lang war der gebürtige Ostdeutsche in Leverkusen aktiv: „So lange, wie in keinem anderen Ort meines beruflichen Wirkens.“ An den Rhein gebracht hat ihn ein ungewöhnlicher Schritt: Während seines Studiums der Kirchenmusik entwickelte er den Wunsch, von der evangelischen in die katholische Kirche zu konvertieren.
„Zum einen hatten wir in meinem Heimatort einen tollen katholischen Pfarrer, der mich durch seine Art und Ausstrahlung sehr beeindruckt hat“, berichtet Röske. Später, während seines Auslandsstudiums in Budapest, kam er über eine Professorin in Kontakt mit der Budapester Matthiaskirche, wo er schließlich im Kirchenensemble mitspielte. „Ich war fasziniert von der Vielfalt und der Emotionalität, die ich in dieser Form in der evangelischen Kirche nicht erlebt habe.“
Von evangelischer zu katholischer Kirche konvertiert
Also suchte er nach elf Jahren auf einer Stelle als evangelischer Kirchenmusiker an der Mecklenburgischen Seenplatte eine Stelle als katholischer Kirchenmusiker. Und wurde in Leverkusen fündig, erst als „einfacher Kirchenmusiker“, wie Röske sagt, ab 2009 als Seelsorgebereichsmusiker. Eine Arbeit, die ihm trotz gesundheitlicher Probleme in den vergangenen Jahren immer viel Freude gemacht habe.
Traurig macht den 63-Jährigen, dass die Zusammenarbeit mit der Musikschule an der KGS Möwenschule nicht weitergeführt wird. Das sei unabhängig von seiner Pensionierung, schon zu Jahresbeginn habe der Schulleiter die Kooperation aufgekündigt. „Das tut mir einfach leid für die Kinder, weil ich sehe, wie viel das Singen für die Persönlichkeitsentwicklung tut“, sagt Röske.
Daran will er weiter mitarbeiten – allerdings in seiner alten Heimat im Pommern, wohin sein Hab und Gut schon zurückgezogen ist. Der Bedarf sei da: „Die stehen alle schon bei mir auf der Matte und fragen, was ich machen kann“ sagt der Musiker lachend.
Zunächst einmal will er sich aber von seinen Leverkusener Weggefährten verabschieden. An diesem Samstag, 20. September, gibt es ab 17 Uhr eine Messe in der Wiesdorfer Herz-Jesu-Kirche. Natürlich mit viel Musik unter der Beteiligung seiner Chöre, dem Instrumentalkreis und der Musikschule. Anschließend werden ein paar Worte gesprochen, bevor es zu einem gemütlichen Beisammensein mit Snacks und Getränken übergeht, zu dem alle herzlich eingeladen sind.