Karneval für Leverkusener PänzStatt in der Ostermann-Arena wird online gefeiert

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Mr. Fuggs alias Maura da Silva (l.) und Reiner Hilken beim Pressegespräch im Bunker.

Mr. Fuggs alias Maura da Silva (l.) und Reiner Hilken beim Pressegespräch im Bunker.

Leverkusen – Der kommende Donnerstag wird ausnahmsweise ein überwiegend normaler Wochentag sein. Eigentlich würde das Rheinland Weiberfastnacht feiern, nicht so dieses Jahr. Doch für die Leverkusener Jugend gibt es Hoffnung: „Wir sind für euch da“, ruft ihnen Reiner Hilken als Leiter des Jugendzentrum Bunker virtuell zu. Denn seine „Mega Party“, zu der sonst hunderte Teens in die Ostermann-Arena strömen, findet trotzdem statt. Nur eben online. Dafür hat er sich Unterstützung von Mr. Fuggs alias Maura da Silva geholt. Der Leverkusener Musikproduzent und Hip-Hopper hat mit seinem Label Planettapes schon zahlreiche Online-Partys veranstaltet. Weiberfastnacht wird er für die Leverkusener Pänz da sein, mit Alaaf at Home.

Über Youtube, Instagram und Twitch werden da Silva und weitere Künstler der Szene von 18 bis 22 Uhr ihre Sets streamen. Mit sechs Kameras will Hilken die Fete in die Zimmer der Teilnehmenden übertragen. Im Bunker wird bereits aufgebaut.

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Die DJ-Sets im Stream werden nicht nur angeguckt, es wird mitgemacht. Songwünsche können live angefragt und Reaktionen innerhalb der Gruppe gezeigt werden. Ein Gewinnspiel mit altersgerechten Preisen ist inklusive, wie es sich für Streaming-Partys eingebürgert hat. Wie auch bei den Feten der vergangenen Jahre, richtet sich Hilken vor allem an die Jugendlichen im Teenageralter. Läuft es gut, kann sich der Leiter sogar eine regelmäßige Weiterführung des Events für die kommenden Monate vorstellen.

Besondere Tage sind wichtig

Hilken hält Fixpunkte im Alltag für wichtig. Ob es Ostern oder Karneval ist, er möchte den Kindern und Jugendlichen diese besonderen Tage weiterhin ermöglichen. So soll auch die Weiberfastnachts-Party beibehalten werden, dann eben in den Zimmern zu Hause. „Fantasie einbringen, in die Kinder reinhören“ ist ein Ziel des Jugendzentrums, vielleicht funktioniert das auch durch Musikstreaming. Unter „Bunker at Home“ bietet das Zentrum schon Aktivitäten für den neuen Alltag an, etwa den „Walk and Talk“, um weiter mit den Jugendlichen in Kontakt zu bleiben. Wer neben der Familie, der wenigen Treffen mit Freunden und den Kontakten über soziale Netzwerke weiteren Gesprächsbedarf hat, dem hören die Helfer des Zentrums bei Spaziergängen zu. „Wir kämpfen wirklich um jede einzelne Nase“, versichert Reiner Hilken mit Nachdruck.

Mit Hip-Hop bringen er und da Silva ein Stück Jugendkultur zurück zu den Teens. Was einst als Gegenkultur im urbanen New York entstand, ist auch in Leverkusen zum Lifestyle vor allem junger Leben geworden. Ein wenig (sichere) Rebellion kann bestimmt auch in Corona-Zeiten nicht schaden. Das Reinschalten und Abschalten, auch wenn es vom eigenen Zimmer aus ist, rebelliert immerhin gegen die Tristesse im Lockdown-Alltag. Und zeigt: Ein bisschen Partykultur funktioniert auch in der virtuellen Arena. Ganz ohne Karneval kann das Rheinland einfach nicht. Infos zu den Streams werden auf der Homepage veröffentlicht.

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