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KommentarSie haben keine Ahnung, was auf dem Leverkusener Wohnungsmarkt los ist

2 min
Ehemalige Sparkasse mit Media-Café am Königsberger Platz . Bild: Ralf Krieger

Auch die ehemalige Rheindorfer Sparkasse mit dem Media-Café am Königsberger Platz soll nach den WGL-Plänen durch Neubauten ersetzt werden.

CDU und SPD blockieren ein 150 Millionen Euro teures Wohnprojekt in Leverkusen.

Gibt es eine Partei, die nicht noch vor zwei Wochen den Wohnungsbau als einen der wichtigsten Punkte bei der Wahl vor sich hergetragen hat? Nein. Und jetzt das: CDU und SPD sind sich einig und kippen in der Bezirksvertretung I gemeinsam einen bei der WGL teuer erstellten Bebauungsplan für den Königsberger Platz. Mit dem sollen in der Summe 180 neue Wohnungen gebaut werden. Die SPD stört sich offenbar hauptsächlich daran, dass die Autos nicht mehr vor der Tür, sondern in einem Parkhaus stehen sollen, die CDU glaubt, dass die WGL am Königsberger Platz zu dicht, zu hoch, „ein zweites Chorweiler“ bauen will. Beleidigt sind Politiker beider Parteien, dass sie in die Planung nicht einbezogen worden seien.

Ralf Krieger

Ralf Krieger

Redakteur in der Lokalredaktion Leverkusen. Geboren in Bensberg, Jahrgang 1965, gelernter Fotograf und Reporter. Bevor er zum „Leverkusener Anzeiger“ kam, war er einige Jahre beim „Kölner Stadt-Anzeig...

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WGL-Chef Gerald Hochkamer weist zurecht darauf hin, dass Wohnen ein Menschenrecht ist, um das man sich Sorgen machen muss. Denn unser freier Wohnungsmarkt in großen Städten funktioniert im Moment etwa so gut, wie früher die Wohnraumversorgung in der DDR.

So leichtfertig wie die CDU- und SPD-Bezirkspolitiker das 150-Millionen-Projekt der WGL jetzt ausgebremst haben, muss man annehmen, dass sie aus eigener Erfahrung ganz bestimmt nicht wissen können, was auch auf dem Leverkusener Wohnungsmarkt los ist und welche Folgen der Mangel hat. Jeder, der in den letzten zwei Jahren eine Wohnung gesucht hat, packt sich an den Kopf: Wenn die städtische WGL die Initiative ergreift und sogenannte bezahlbare Wohnungen bauen will, ohne grünes Land zu opfern, muss die Politik sie unterstützen, selbst wenn es vielleicht über Details in der Planung noch Redebedarf gibt.