Kommentar zum möglichen Verbot, knietief im Rhein zu stehen und zu baden.
Kommentar zu möglichem BadeverbotLasst den Leverkusenern den Rhein


Eine Welle im Rhein
Copyright: Ralf Krieger
Keine Sorge, hier wird jetzt nicht zum X-ten mal erklärt, weshalb das Schwimmen im Rhein lebensgefährlich sein kann: Die Warnung vor Strömung, Schiffen, Sog und dümpelndem Müll kennt jeder.
Aber muss jetzt eine Stadt nach der anderen deshalb neuerdings ein Badeverbot erlassen, das ab dem Stehen in knöcheltiefem Wasser gilt? Nein, denn das ist eine Entmündigung und Bevormundung, die nicht sein muss.
Vielleicht sollte die Feuerwehr lieber darüber beraten, ob sie jedes Mal, wenn ein Schwimmer in Köln nicht schnell genug zu seinem Handtuch ans Ufer zurückkehrt, einen Einsatz anlaufen lässt, wie wenn eine ganze Schulklasse zu ertrinken droht. Manche von den Hasardeuren, die sich im Rhein vielleicht mal einen oder zwei Kilometer treiben lassen oder ihre Kraft beweisen wollen, indem sie ans andere Ufer schwimmen, kommen zurück; genau wie die meisten anderen vermissten Menschen. Etwas anderes ist es, wenn ein Mensch unabsichtlich ins Wasser gefallen ist.
Wegen der übertriebenen Fürsorge für solche Angeber und Dummköpfe soll bald auch in Leverkusen niemand mehr auch nur bis zu den Knien im Wasser stehen oder auch mal ein bisschen planschen dürfen. Selbst wenn er oder sie das Risiko einschätzen kann. Es drohen bis zu 1000 Euro Strafe. Was kommt als Nächstes? Vielleicht ein generelles Verbot für Waldspaziergänge im Herbst, weil es Windstöße geben könnte und es dort keine amtliche Baumkontrolle gibt, also Äste fallen könnten?
Immer schon sind Menschen auf eigene Verantwortung in Flüsse gegangen, um sich abzukühlen, so gut wie immer ging das gut. Unsere Verwaltungen wollen dem jetzt ein Ende setzen. Jetzt, wo die Wasserqualität wieder besser wird, die Sommerhitze oft über 40 Grad steigt und viele Freibäder geschlossen wurden.
Zum Glück gibt es noch die Wupper und die Dhünn in Leverkusen.