Lennard Winter im „Bunker“Wenn ein Bundesligaspieler im Jugendzentrum Körbe wirft

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Reiner Hilken leitet das Jugendzentrum Bunker - und freute sich über prominenten Besuch aus der Basketball-Bundesliga.

Reiner Hilken leitet das Jugendzentrum Bunker - und freute sich über prominenten Besuch aus der Basketball-Bundesliga.

Leverkusen – Begrüßt wurde er mit einem lautstarken Trommelwirbel. Wie im Stadion. Dann allerdings ging es in nicht auf das Spielfeld, sondern auf die Couch. Lennard Winter, Basketballer bei den Bayer Giants, war eingeladen, um die Fragen der Kinder im Jugendzentrum Bunker zu beantworten.

Der 19-Jährige spielt seit zwei Jahren in Leverkusen. Zuvor war er bei Bayern München, „wo man keine Chance hat, wenn man nicht gerade das größte Talent in Deutschland ist“. Der Schritt nach Leverkusen aber war einer nach vorne: „Hier habe ich die Möglichkeit zu spielen. Und das nutze ich.“ Basketball hat ihn schon immer interessiert, auch weil sowohl seine Mutter wie auch sein Vater professionell Körbe geworfen haben. Seit drei Jahren versucht er alles, um sich im Profibereich durchzusetzen.

Bundesliga-Aufstieg als Highlight

Ein wenig überwältigt sind die Kinder, die Tag für Tag ihre Körbe am Jugendzentrum werfen, schon, denn da steht ja ein echter Profi vor ihnen. Und so alt ist er nicht mal.

„Wie viele Tore schießt du denn so in einem Spiel?“, fragt Leon. Ups. „In einem Basketballspiel geht alles ein bisschen schneller als im Fußball, da machen wir ungefähr 70 Punkte. Meine zähl’ ich gar nicht so genau“, antwortet Winter. Er erzählt vom Bundesliga-Aufstieg im vergangenen Jahr, vom Finale gegen die Baskets Münster vor Tausenden Zuschauern.

Eine Runde „Arschloch“

Empört ist das junge Publikum, als der 19-Jährige preisgibt, dass er zwar manchmal in die BayArena gehe, „das Herz aber für Bayern München“ schlage. Jetzt geht es um Fußball – da hat er offensichtlich nicht die Seiten gewechselt. „Besser als der 1. FC Köln“, beschwichtigt Bunker-Leiter Reiner Hilken. Seit 30 Jahren leitet er das Jugendzentrum – und versucht, die Kinder an verschiedene Sportarten heranzuführen. Auch Stefan Kießling von Bayer 04 war schon da, mit den Bayer Giants steht Hilken regelmäßig in Kontakt, immer wieder bekommt er Freikarten für Bundesligaspiele.

Nach der Fragerunde gab es dann selbstgemachte Waffeln – und ein kleines Freiwurf-Turnier. „Wir spielen Arschloch“, schlägt Winter vor. So nennt sich ein Basketball-Gruppenspiel, in dem jeder eine Runde weiter kommt, der einen Freiwurf trifft – bis nur noch ein Schütze übrig bleibt. Natürlich ist das Lennard Winter, aber die Kinder halten ganz gut mit. Vielleicht wirft ja einer der Jungs in ein paar Jahren bei den Bayer Giants. Zu spät ist es jedenfalls nicht, denn auch Lennard Winter hat erst mit elf Jahren angefangen, Basketball zu spielen.

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