Der Leverkusener Fotoclub, der den Namen Bayer im Namen trägt, wird sich auch in diesem Jahr an der Kunstnacht beteiligen.
KunstnachtBayer-Fotoclub Leverkusen zeigt Bilder von Nebelwald bis schreiend bunt

Der Bayer Fotoclub beteiligt sich an der Leverkusener Kunstnacht.
Copyright: Ralf Krieger
„Wie immer zur Kunstnacht zeigen wir eine Werksschau“, sagt Jürgen Neumann, der im Bayer-Fotoclub die Gruppe „Projektfotografie“ leitet. Seine Arbeitsgruppe ist eine von sieben Abteilungen innerhalb des Vereins. Projektfotografie bedeutet, dass sich jedes Mitglied sein eigenes Thema oder Objekt sucht und es fotografisch irgendwie bearbeitet.
Neumann, zum Beispiel, ist mit seiner Kamera nach Paris gefahren und hat rund um eine Kunstgalerie fotografiert, ihm ist ein besonders schönes Bild gelungen, auf dem eine Restauratorin mit dem Rücken zum Fenster an einem Gemälde arbeitet; Neumann hat sein Bild quasi „geraubt“, denn er hat alle seine Bilder durchs Schaufenster fotografiert. Persönlichkeitsrechte sind damit nicht verletzt worden, denn die Frau ist nur von hinten auf dem Bild. Meistens fährt Neumann nicht so weit, in Köln-Ehrenfeld und dem Belgischen Viertel findet er seine Motive auf der Straße.
Montagen und klassische Aufnahmen
Werksschau bedeutet, dass in der Ausstellung thematisch gemischte Bilder hängen, allen gemeinsam ist, dass sie irgendwie Fotos sind und von Vereinsmitgliedern gemacht wurden. Es sind klassische Aufnahmen, aber auch Bildmontagen, oder mit Software kolorierte Bilder, der Kölner Dom, die Elbphilharmonie.
Die Mitglieder einer anderen Fraktion innerhalb der Bayer-Fotofreunde beschäftigen sich ausschließlich mit Naturfotografien, die in der Ausstellung in der Bandbreite von Makroaufnahmen bis zu Landschaftsbildern zu sehen sind. Schön sind die Bilder einer Serie aus einem nebeligen Wald mit feinen Grautönen. Das krasse Gegenteil davon hängt gegenüber: eine schreiend bunte Kirmes.
Neben den genannten Gruppen gibt es Studioexpertinnen und -experten, eine, in der Bilder besprochen werden, die Studiogruppe, einen Zirkel, in dem sich die Mitglieder in digitaler Bildbearbeitung weiterbilden. Ganz anders arbeiten die Old-School-Fotografen aus der analogen Schwarzweiß-Gruppe, die im Rotlicht oder in stockdunklen Kammern mit Filmen, Entwickler und Fotopapier arbeiten, wie das bis vor 25 Jahren auch in der Dunkelkammer beim „Leverkusener Anzeiger" noch tägliche Übung des Fotografen war.
Leverkusen: Nachwuchsgruppe sollte gegründet werden
Apropos Old-School: Das Fotografieren mit richtigen Fotoapparaten scheint mehr und mehr zu einem Hobby für Erwachsene im reiferen Alter zu werden. Auch im Bayer-Club zeigt sich das: In den Räumen an der Düsseldorfer Straße (ehemals OKA-Kaufhaus) tummeln sich hauptsächlich Rentner und Pensionäre. Von den 110 Mitgliedern sollen etwa ein Fünftel Frauen sein.
Das war einmal anders: Vor Jahren gab es noch in jeder Schule eine Foto AG. Auch bei den mit Bilderdruckern und ordentlicher Bildbearbeitungs-Software ausgestatteten Bayer-Fotofreunden hat man versucht, so etwas wie eine Nachwuchsgruppe zu initiieren. Aber das war vergebliche Mühe, sie kam einfach nicht zustande, obwohl heute vermutlich viel mehr Fotos gemacht werden als früher. Bilder werden auf Internetplattformen gezeigt und bewertet.
Die vollkommen nicht-virtuelle Ausstellung in den Vereinsräumen des VFKB (Verein zur Förderung künstlerischer Bildmedien Bayer Leverkusen, Düsseldorfer Straße 29) in der Kunstnacht am Freitag, 10. Oktober, ist von 18 bis 24 Uhr geöffnet. Weitere Öffnungstage: Sonntag, 26. Oktober, und Samstag, 15. November, am Nachmittag von 14 bis 17 Uhr und zur Finissage am 5. Dezember von 18 bis 21 Uhr.