Insgesamt zehn Millionen Dollar sollen für die Salbe Xepi fließen. Biofrontera Inc. ist an der US-Börse derzeit weniger als 13 Millionen wert.
Leverkusener PharmafirmaBiofronteras US-Schwester versilbert eine Lizenz

Biofronteras Gründer Hermann Lübbert verschafft der amerikanischen Schwester finanziell Luft.
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Biofrontera hat in den USA einen Befreiungsschlag geführt. Die seit geraumer Zeit selbstständige Sparte des Manforter Pharmaunternehmens hat nach eigenen Angaben vom Wochenende die US-Lizenz für die Creme Xepi (Wirkstoff: Ozenoxacin) an Pelthos Therapeutics verkauft. Die Transaktion habe ein Volumen von bis zu 10 Millionen US-Dollar, hieß es am Sitz der Biofrontera Inc. in Woburn, Massachusetts. Mit Blick auf die Marktkapitalisierung des Unternehmens, die nach einem starken Rückgang des Aktienkurses derzeit nur noch bei 12,38 Millionen US-Dollar liegt, ist der Deal überaus wichtig.
Die Vereinbarung mit Pelthos umfasse eine Zahlung von 3 Millionen US-Dollar bei Abschluss, einer weiteren Million bei kommerzieller Verfügbarkeit des Produkts sowie potenzielle Meilensteinzahlungen von bis zu 6 Millionen US-Dollar, die an das Erreichen jährlicher Umsatzziele geknüpft sind, hieß es weiter: Biofrontera werde jeweils 3 Millionen US-Dollar erhalten, wenn Xepi einen jährlichen Nettoumsatz von 10, beziehungsweise 15 Millionen US-Dollar in den USA, Puerto Rico und auf den Amerikanischen Jungferninseln erreicht.
Große finanzielle Probleme in den USA
„Diese Veräußerung stärkt unsere Bilanz nach der jüngsten Restrukturierung unserer Vereinbarung mit der Biofrontera AG und soll die Finanzierung des Unternehmens bis zur Profitabilität sicherstellen“, sagte Hermann Lübbert, Chef der Biofrontera Inc. und Gründer des Manforter Unternehmens. Wegen des schleppenden Absatzes von Ameluz, einer Salbe gegen oberflächlichen Hautkrebs, war die Inc. gegenüber der deutschen AG zuletzt in Zahlungsverzug geraten. Das Problem konnte nur durch neue Provisionsregelungen zwischen der AG und der Inc. gelöst werden.
Ameluz wird in der Schweiz in Lizenz hergestellt und über die Manforter Biofrontera AG in die USA geliefert. Dort befindet sich der nach wie vor mit Abstand größte Markt für die Salbe gegen Hautkrebs. Dennoch erwarten Analysten nicht, dass die Biofrontera Inc. in diesem Jahr einen Betriebsgewinn erwirtschaften kann.
Vor diesem Hintergrund dürfte der Lizenzverkauf von großer Bedeutung sein. Xepi ist ein Antibiotikum, das von der amerikanischen Arzneimittel-Behörde FDA zur Behandlung von Impetigo zugelassen ist, einer häufigen Hautinfektion, die durch Bakterien ausgelöst wird.

