Das Verhältnis zwischen Durchschnittsgehalt und Durchschnittspreis ist deutlich besser als in den benachbarten Großstädten.
StatistikEigene Wohnung: In Leverkusen fast noch machbar

Eine durchschnittliche Eigentumswohnung kostet in Leverkusen gut 3000 Euro pro Quadratmeter. In Schlebusch dürfte es teurer sein.
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Es ist mehr als eine statistische Spielerei. Das Portal Immowelt hat Durchschnittsgehälter mit Durchschnittspreisen von Immobilien verglichen und eine Rangfolge erstellt. Betrachtet wurden die kreisfreien Städte in Deutschland, das sind 106. Die Durchschnittspreise wurden aus den Angeboten im eigenen Portal ermittelt; die Durchschnittsgehälter stammen von der Bundesagentur für Arbeit. Allerdings hat Immowelt keine Neubaupreise als Grundlage genommen, sondern eine 75 Quadratmeter große Dreizimmer-Wohnung, die im ersten Stock liegt und in den 1990er Jahren errichtet wurde.
Allerdings kann auch so etwas sehr teuer sein, wie München zeigt. Die legendär teure bayerische Hauptstadt liegt auf dem letzten Platz der Rangfolge. Die Musterwohnung kostet dort pro Quadratmeter 8224 Euro. Das sind satte 3000 Euro mehr als in Potsdam, das beim Vergleich von Einkommen und Immobilienpreisen auf dem vorletzten Platz liegt.
Leverkusen auf Platz 39 von 106
Leverkusen belegt Platz 39 von 106. Das Brutto-Monatsgehalt liegt im Durchschnitt bei 4401 Euro, der Quadratmeterpreis der Musterwohnung bei 3083 Euro. Das ergibt einen Faktor von 1,428. Das ist ein Verhältnis, das sich noch einigermaßen im Rahmen hält, wie der Vergleich mit der benachbarten Metropole Köln zeigt. Dort liegt das Bruttogehalt mit 4283 Euro im Monat etwas niedriger, der Quadratmeterpreis für die Bestandsimmobilie allerdings beträgt 4953 Euro. Damit liegt die Stadt auf Platz 97 in der Rangfolge.
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In Düsseldorf ist das Verhältnis zwischen Gehalt und Preis besser. Das Durchschnittsgehalt liegt bei 4528 Euro, der Quadratmeterpreis bei 4339 Euro. Das bedeutet Platz 82. Günstiger ist es auch in Bonn mit einem Verdienst von 4549 Euro und einem Wohnungspreis von 4281 Euro pro Quadratmeter.
In Ludwigshafen ist das Gehalt-Preis-Verhältnis besser
Die strukturell mit Leverkusen einigermaßen vergleichbare Stadt Ludwigshafen schneidet in der Statistik übrigens deutlich besser ab als Leverkusen. Das Bruttogehalt liegt dort im Schnitt bei 5079 Euro, der Immobilienpreis bei 2904 Euro für den Quadratmeter. Das ist Platz 20. Einen Platz davor liegt Wuppertal mit 3851 Euro Einkommen und 2212 Euro für den Quadratmeter.
Laut Immowelt-Statistik kommt man in Pirmasens im Saarland am leichtesten an eine Immobilie. Das Bruttogehalt liegt mit 3559 Euro im Durchschnitt zwar nicht sonderlich hoch, aber der Quadratmeterpreis ist mit 1240 Euro extrem niedrig.
Und wie sehr ein gutes Gehalt den Erwerb eigener vier Wände erleichtert, zeigt Wolfsburg. Mit 5529 Euro Durchschnittseinkommen nimmt die Volkswagen-Stadt einen Spitzenplatz ein. Die Durchschnittskosten liegen allerdings nur bei 2510 Euro pro Quadratmeter. Das ist günstig im Vergleich.
Den niedrigsten Quadratmeterpreis hat Immowelt allerdings nicht in Pirmasens ermittelt, sondern in Gera: 1201 Euro kostet die Durchschnittswohnung dort – bei einem durchschnittlichen Verdienst von 3019 Euro reicht das für den dritten Platz.
Auch die LBS hat eine Zahl zum Leverkusener Immobilienmarkt veröffentlicht. Sie liegt nicht weit von der Immowelt-Auswertung entfernt: Laut Empirica-Preisdatenbank kostet eine gebrauchte 80-Quadratmeter Wohnung in Leverkusen derzeit 243.000 Euro. Das entspricht 3037 Euro pro Quadratmeter – ein Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr von vier Prozent.
Ohne Eigenkapital wird eine Finanzierung teuer. Deshalb weist Kai Wille, Gebietsleiter der Landesbausparkasse, auf die Hilfen von Arbeitgebern und Staat hin. Die Vermögenswirksamen Leistungen (VL), die viele Unternehmen bezahlen, betragen bis zu 40 Euro monatlich und können in einen Sparvertrag fließen. Auch Aufstocken ist möglich, um die volle Arbeitnehmer-Sparzulage in Höhe von neun Prozent vom Staat zu bekommen. „Hier haben sich zudem vor kurzem die Einkommensgrenzen geändert, so dass jetzt deutlich mehr Menschen Anspruch auf die Förderung haben“, so der Hinweis von Wille.
Dazu kommt je nachdem die Wohnungsbauprämie mit bis zu 70, bei Verheirateten mit bis zu 140 Euro im Jahr. Beim Wohn-Riester seien die Beträge noch einmal deutlich höher, so Wille: „Das alles sollte jeder einmal jährlich überprüfen, nicht zuletzt, weil sich auch die persönlichen Lebensumstände ändern können.“ Rechtzeitig vor dem Jahreswechsel sollten deshalb die Einzahlungen optimiert werden. Damit keine Förderung verloren geht.

