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Unterstützung für die UkraineLeverkusener Feuerwehrwagen für Nikopol

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Leverkusen verkauft mehrere Feuerwehrwagen an die Hilfsorganisation Blau-Gelbes Kreuz. Das Land NRW zahlt auch den Transport. Linda Mai, Blau-Gelbes Kreuz, nimmt die Schlüssel in Empfang von Oberbürgermeister Uwe Richrath, von der Feuerwehr sind dabei: Thomas Kresse, Martin Gäde und Robin Wagner.

Leverkusen verkauft mehrere Feuerwehrwagen an die Hilfsorganisation Blau-Gelbes Kreuz. Das Land NRW zahlt auch den Transport. Linda Mai, Blau-Gelbes Kreuz, nimmt die Schlüssel in Empfang von Oberbürgermeister Uwe Richrath, von der Feuerwehr sind dabei: Thomas Kresse, Martin Gäde und Robin Wagner.

Das Blau-Gelbe Kreuz kauft Feuerwehrwagen aus Leverkusener Beständen für Nikopol.

Die Feuerwehrwagen, die aus Leverkusen in die Ukraine verlegt werden, sind zwar nicht neu, einer ist Baujahr 1993, aber das spielt überhaupt keine Rolle. Im Gegenteil, bestätigt Martin Gäde, es sei sogar von Vorteil, denn ältere Autos und Lkw seien oft besser zu reparieren, ohne Computersteuerung und mit wenig Elektronik.

Im Übrigen seien die Einsatzwagen in einem ausgezeichneten Zustand, immer bestens gewartet und sofort einsatzbereit. Das große Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug mit MAN-Motor von 1993 hat erst 28.000 Kilometer auf dem Zähler und mit ihm fuhren Feuerwehrleute zuletzt am vergangenen Montag einen Einsatz. Die Fahrzeuge werden in die mit Leverkusen befreundete ukrainische Stadt Nikopol verschickt.

Zum Paket gehören drei jetzt ausgemusterten Löschwagen, ein Kleinbus für Mannschaftstransporte und zwei „Kräder“ (Feuerwehrmotorräder), die vormals der Feuerwehr Bergisch Neukirchen gehörten. Die werden zum Beispiel benötigt, wenn Kommunikationsmittel ausfallen, dann überbringen Motorradfahrer Nachrichten oder man braucht sie, um Verletzte zu finden. Die Kräder wurden im Januar schon durch neue ersetzt.

Wir freuen uns sehr darüber, dass Leverkusen seit Kriegsbeginn an der intensiven Unterstützung der Ukraine festhält.
Linda Mai, Vorsitzende des Blau-Gelben Kreuzes

Die Vorsitzende des Blau-Gelben Kreuzes, Linda Mai, nahm die Wagen am Freitag, 30. Mai 2025, in der Hauptfeuerwache an der Edith-Weyde-Straße symbolisch selbst in Empfang. Der Verein kauft die Fahrzeuge der Feuerwehr Leverkusen ab. Unterstützt wird der Verein dafür vom Land NRW. „Wir freuen uns sehr darüber, dass Leverkusen seit Kriegsbeginn an der intensiven Unterstützung der Ukraine festhält“, sagt Mai. „Außerdem danken wir dem Land NRW, das uns das Geld zur Verfügung gestellt hat, die Fahrzeuge zu erwerben. Sie können vor Ort wichtige Dienste leisten.“

Wie lange die Löschwagen in Nikopol im Einsatz sein können, ist kaum vorherzusehen, dabei ist weniger die Restlaufleistung entscheidend. Linda Mai berichtet, dass die Stadt täglich beschossen werde. Es komme vor, dass die russische Armee etwas in Brand schieße – dann etwas abwarte, um anschließend die Feuerwehr zu attackieren.

„Das sind Kriegsverbrechen, jede Kugel auf ein Feuerwehrauto oder Rettungswagen ist laut Genfer Konvention ein Kriegsverbrechen“, sagt der Leverkusener Feuerwehrchef Markus Kresse. Auch den Transport, 2300 Kilometer nach Osten, über Krakau in Polen und Lwiw bezahlt das Land: Die Wagen will man nicht einzeln fahren, sie werden auf Tiefladern nach Nikopol gebracht. Ende März 2023 haben die Räte der Städte Nikopol und Leverkusen eine Solidaritätspartnerschaft besiegelt. Man strebt eine Städtepartnerschaft an.

Nikopol liegt am aufgestauten Dnipro gegenüber des von Russen besetzt gehaltenen Kernkraftwerks Saporischja. Seit der Sprengung des Staudamms ist die Wasserversorgung in Nikopol und in der Umgebung gestört.

Zuletzt hat Leverkusen Nikopol unterstützt, als es ausgemusterte Müllfahrzeuge zur Aufrechterhaltung der städtischen Infrastruktur entgegennahm. Im November 2024 besuchte eine Delegation aus Nikopol um Bürgermeister Oleksandr Saiuk Leverkusen. Beide Städte haben beschlossen, die Partnerschaft auszubauen.