BarrierefreiHitdorfer Schützen feiern nach 20 Jahren Einweihung ihres Vereinsheimes

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Christian Diederich, stellvertretender Präsident des Vereins, zeigt wie das Schützenhaus vor dem Umbau aussah.

Christian Diederich, stellvertretender Präsident des Vereins, zeigt wie das Schützenhaus vor dem Umbau aussah.

Am Samstag weihten die Hitdorfer Schützen ihr ausgebautes Vereinsheim in Leverkusen ein. 

Nach 20 Jahren intensiver Arbeit konnten die Hitdorfer Schützen ihr neues Vereinsheim am vergangenen Samstag endlich einweihen. Eine Küche, einen neuen Gesellschaftsraum und neue Toiletten hatte die Schützenbruderschaft Hitdorf von 1428 angebaut. Das ursprüngliche Gebäude errichtete der Verein in den 80er-Jahren, zuvor hatten sie kein festes Vereinsheim gehabt. 

Im Jahr 2003 entstand die Idee, das Schützenhaus zu vergrößern. Der Gesellschaftsraum lag im Keller und einige Mitglieder mit körperlichen Einschränkungen kamen nicht mehr die Treppe herunter. „Unser Bestreben war, dass wir mit allen wieder zusammen kommen können, deswegen haben wir mit dem Umbau begonnen“, berichtet Christian Diederich, stellvertretender Präsident des Vereins. Außerdem habe sich die Bruderschaft vergrößert und der Aufenthaltsraum im Keller bot nicht mehr genügend Platz für alle Mitglieder. 

Ab 2003 bis 2012 folgte erstmal eine lange Zeit der Planung. Der Verein diskutierte Lösungen, verwarf sie wieder und entwickelte neue Ansätze. In dieser Zeit sanierte die Bruderschaft den Kleinkaliberstand und zog eine Zwischendecke ein, um mehr Nutzfläche zu schaffen. Schließlich erhielt der Verein auch die Baugenehmigung und konnte mit den Arbeiten beginnen. Eine Firma übernahm den Rohbau und stellte ihn noch in 2012 fertig. 

Ein Mitglied des Vereins baute aus Lego das Schützenfest nach, inklusive des neuen Gebäudes.

Ein Mitglied des Vereins baute aus Lego das Schützenfest nach, inklusive des neuen Gebäudes.

Nun folgte der Innenausbau, den die Bruderschaft zum größten Teil in Eigenleistung übernahm. 4500 Stunden arbeiteten die Vereinsmitglieder laut Christian Diederich am Innenausbau, 90 bis 95 Prozent der verrichteten Tätigkeiten seien in Eigenleistung erbracht worden. Weil die Schützen das zusätzlich zu ihrem Alltag bewältigen mussten, dauerte es, bis alles fertig war. Auch die Corona-Pandemie verzögerte die Fertigstellung.

„Auch wenn es länger dauert, wollten wir es unbedingt in Eigenleistung machen, damit jedes Mitglied den Aufwand wertzuschätzen weiß und auch, um Kosten zu sparen“, erklärt Diederich.  In den Prozess des Ausbaus konnten sich Mitglieder sowie Freunde des Vereins finanziell oder durch Arbeitsleistung einbringen. Auch durch Spenden und Einnahmen von Schützenfesten finanzierte die Bruderschaft den Umbau.

Am Eingang des neuen Schützenhauses steht eine Ehrentafel mit den Namen aller Helferinnen und Helfer, auch der Name Dr. Stefan Artlich ist auf der Tafel zu lesen. Der Hitdorfer spendete als Privatperson für die Ausbaumaßnahmen. „Der Schützenverein ist ein Gewinn für den Ort“, begründet er seine Unterstützung. 

Den Schießstand für Luftdruckwaffen passte der Verein auf den aktuellsten Stand der Technik an.

Den Schießstand für Luftdruckwaffen passte der Verein auf den aktuellsten Stand der Technik an.

Die Hitdorfer Schützenbruderschaft modernisierte während des Ausbaus ihren Schießstand für Luftdruckwaffen, dieser sei jetzt elektronisch und auf den neusten Stand der Technik angepasst, sagt Christian Diederich. Von dem neuen Gesellschaftsraum im Erdgeschoss aus könnte man nun über einen Bildschirm das Schießen im Keller mitverfolgen. Den alten Gesellschaftsraum möchte der Verein den Jungschützen zur Verfügung stellen, sie sollen ihn in Zukunft selbst gestalten dürfen. 

Durch den Ausbau konnte der Verein sich den Traum von einer Küche erfüllen, die sich nun im Erdgeschoss befindet. „Damals war die Küche sehr provisorisch“, erzählt Diederich und deutet auf ein Bild an der Wand im Gemeinschaftsraum, „deswegen freut sich der Verein nun sehr über die neue Küche.“

Barrierefreiheit als größter Gewinn

Für Christian Diederich ist jedoch die Barrierefreiheit der größte Gewinn aus den zwei Jahrzehnten Ausbaumaßnahmen. Auch die Toiletten sind nun ebenerdig erreichbar und barrierefrei. „Aus meiner Sicht ist das Highlight, dass wir barrierefrei sind“, sagt der 36-Jährige und zeigt auf einen Rollator, der an der Tür des Vereinsheims steht. „Es ist ein Highlight, dass wieder jeder dabei sein kann.“

An diesem Samstagnachmittag wollen die Schützen erst einmal das Ergebnis ihrer 20-jährigen Arbeit feiern. Aber auch für die Zukunft hat der Verein laut Diederich schon einige Projekte ins Auge gefasst. „Wir möchten in Richtung grüne Energie gehen, vielleicht Fotovoltaik und an das Dach müssen wir auch mal ran, aber erstmal müssen wir unsere Spardose wieder aufbauen“, lacht Diederich und fügt hinzu: „Wir setzen das um und das dauert dann keine 20 Jahre.“

Wer die neuen Räumlichkeiten der Schützenbruderschaft Hitdorf 1428 bestaunen möchte, kann das am Tag der offenen Tür am Samstag, 21. Oktober, ab 14 Uhr, Hitdorfer Straße 113a. 

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