Leverkusener Jugendliche präsentierten ihren Eltern stolz die Lampen, die sie im Ferienprojekt gebastelt hatten.
Upcycling-ProjektJugendliche aus Leverkusen kreieren Lampen

Upcycling Leverkusen: Jugendliche machten aus vermeintlichem Schrott Lampen.
Copyright: Violetta Gniß
Was lässt sich aus einem alten Telefon, einer Autofelge, Treibholz und einem Nudelsieb basteln? Lampen. So lautet die Antwort der Jugendlichen, die vier Tage lang an einem Upcycling-Ferienprojekt teilgenommen haben. Die Schülerinnen und Schüler brachten von zu Hause vermeintlichen Schrott mit, durften aber auch in der Sammlung von Künstlerin Katrin Kleinau stöbern.
Das Projekt des „zdi“(„Zukunft durch Innovation“) fand erstmalig in Leverkusen statt. Zuvor bot das „zdi“ den Kursus einige Male in Köln an. „Zukunft durch Innovation“ veranstaltet viele Kurse zur Studien- und Berufsorientierung, zudem gibt es auch Beratungsstunden über Studiengänge und notwendige Schulabschlüsse. Am vergangenen Donnerstag vergaben die Leiterinnen des Upcycling-Projekts, Katrin Kleinau und Elisabeth Wehmeyer, den Jugendlichen auch Teilnehmerurkunden, die für spätere Bewerbungen hilfreich sein können.
Auch schulische Inhalte vermittelten Wehmeyer und Kleinau im Ferienprojekt. Die Gruppe thematisierte physikalische Aspekte, unter anderem Lichtbrechung, warmes und kaltes Licht, aber beschäftigte sich auch mit der künstlerischen Seite. „Wir haben den Kindern auch viel über Kunsttheorie und Kunsthistorie erklärt“, so Kleinau. Die Dozentinnen stellten den Schülerinnen und Schülern auch Museen, wie ein Lichtkunst-Museum im Ruhrgebiet, vor.
Leverkusen: Von allen Seiten Begeisterung für das Projekt
„Es hat sehr viel Spaß gemacht, zusammenzuarbeiten“, sagt ein Mädchen bei der Vorstellung ihres Kunstobjekts. Dieser Meinung sind auch die anderen Jugendlichen. „Ja, die Hilfsbereitschaft war toll und wir haben auch viel Handwerkliches dazu gelernt“, ergänzt eine andere Schülerin, „ich würde so ein Ferienprojekt gerne nochmal machen.“ Wehmeyer und Kleinau sind ebenfalls begeistert. „Alle waren fix und haben mitgedacht, es war leicht für sie, komplexe Zusammenhänge, im künstlerisch-gestalterischen Sinn, umzusetzen“, lobt Elisabeth Wehmeyer die Jugendlichen.
Während der Vorstellung wendet sich Katrin Kleinau zum Abschluss des Projekts an die Schülerinnen und Schüler. „Ihr wart kreativ, mutig, fantasievoll, fleißig. Ihr wart als Team gut, ihr wart als Gruppe gut, es hat sehr viel Spaß mit euch gemacht“, freut sie sich. Auch die Zusammenarbeit mit Elisabeth Wehmeyer habe gut funktioniert. „Wir haben uns super ergänzt, zum Beispiel in den künstlerischen Bereichen Design und freie Kunst“, schwärmt Katrin Kleinau.
„Das Projekt ist jedes Mal anders aufgrund der Materialien und der Jugendlichen“, findet Kleinau, die den Kurs auch in Köln anbietet. Sie findet es besonders schön, dass die Schüler viel nach ihrem Bauchgefühl gehen. „Die Kinder sind sehr nah an ihrer Intuition, Inspiration und damit am Kreativen dran“, sagt sie.

Upcycling Leverkusen: Jugendliche machten aus vermeintlichem Schrott Lampen.
Copyright: Violetta Gniß
Über die Arbeit an den kreativen Upcycling-Lampen sagt Kleinau: „Es wurde fast alles machbar gemacht, die Fantasie ging auf Reisen.“ So bastelte ein Junge eine Lampe namens „time lapse“, in der er Sisalband verbaute, welches schon seit Jahrtausenden verwendet wird. Aber auch eine Festplatte baute er ein. Auf diese Weise schaffte er es, alte und neue Teile zusammenzubringen und dem Namen mehr Ausdruck zu verleihen. „Die Kinder haben neue Sinnzusammenhänge geschaffen und sind auch philosophisch mit den Themen umgegangen“, berichtet die Bildhauerin.
Die Materialien, mit denen die Jugendlichen bauten, stammen aus Schrottcontainern, dem Sperrmüll oder von Haushaltsauflösungen. Nur die Elektronik wurde neu gekauft. „Vier Kinder haben Material von zu Hause mitgebracht. Es ist schön zu sehen, dass sie auch dort schon aufmerksam waren“, findet Kleinau. In diesen vier Tagen lernten die Kinder, mit Werkzeugen umzugehen. Säge, Akkuschrauber, Bohrer, Kleber und noch vieles mehr seien verwendet worden.
Katrin Kleinau hofft, dass das Projekt im nächsten Jahr wieder stattfinden kann. „Das Projekt ist ja jedes Jahr komplett neu und sehr anders“, so die Künstlerin.