Konzert am KarfreitagLiebe und Schmerz liegen auch musikalisch in Leverkusen beieinander

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Die Stadtkantorei Leverkusen zelebriert den Karfreitag mit einem Konzert in der Christuskirche.

Die Stadtkantorei Leverkusen zelebriert den Karfreitag mit einem Konzert in der Christuskirche.

In der Wiesdorfer Christuskirche erklang „Musik zur Todesstunde Jesu“

Der Grundgedanke, den Pfarrer Detlev Prößdorf in seiner Einleitung und im geistlichen Impuls zwischen den Stücken formuliert hatte, wurde besonders im letzten Teil des Konzerts deutlich. „Mein Herz ist härter als ein Stein, ach, lass es doch beweglich sein“, sangen Natalie Hüskens (Alt) und Marion E. Bücher-Herbst (Sopran), minimal instrumental begleitet. Diese Passage aus „Dein edles Herz“ von Dietrich Buxtehude stand symbolhaft für den Geist der „Musik zur Todesstunde Jesu“ am Karfreitagnachmittag in der Wiesdorfer Christuskirche.

Die Stadtkantorei Leverkusen zelebriert den Karfreitag mit einem Konzert in der Christuskirche.

Die Stadtkantorei Leverkusen zelebriert den Karfreitag mit einem Konzert in der Christuskirche.

Denn die Auseinandersetzung mit dem Tod Jesu und dem Leid, so Prößdorf eingangs, werfe Fragen auf. Wie stehe ich selbst zum Leid? Wie trage ich möglicherweise selbst zum Leid anderer bei? Prößdorfs Antwort ist die Jahreslosung der evangelischen Kirche 2024: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“, gab er den Gästen in der voll besetzten Christuskirche mehrfach auf den Weg. Denn unbewegliche Herzen, um den Bogen zu Buxtehude zu spannen, seien das Gegenteil von Liebe oder dem Handeln in Liebe. Das sei in dieser Zeit sehr deutlich.

Leverkusen: Liebe und Schmerz liegen beieinander

Stadtkirchenmusiker Berthold Seitzer war für die musikalische Gesamtleitung zuständig. Er hatte mit den knapp 20 Sängerinnen und Sängern der Stadtkantorei, einem Instrumentalensemble und den vier Solisten Bücher-Herbst (Sopran), Hüskesn (Alt), Steffen Bücher (Bass) und Scott Robert Shaw (Tenor) drei Stücke für die Musik zur Todesstunde Jesu einstudiert.

Die Bach-Kantate „Alles, was Gott geboren“ (1715) besteht aus sechs Teilen. Insgesamt drei Arien und zwei Rezitative wechseln sich durch den Vortrag der Solistinnen und Solisten ab, bevor im letzten Teil der Chor einsetzt und das Stück beschließt. 

Um Leid und Schmerz ging es im „Stabat mater“. Der Name des mittelalterlichen, lateinischen Gedichts leitet sich aus dem Anfang „Stabat mater dolorosa“ (Es stand die Mutter schmerzerfüllt) ab. Im Text geht es um Maria, Jesu Mutter, und ihren Schmerz ob des Verlusts ihres Sohns am Kreuz. Vertont hatte die Worte Josef Rheinberger für Chor und Instrumentalbegleitung.

„Die Liebe kennt auch die Kehrseite: den Schmerz durch den Verlust der Liebe“, sagte Pfarrer Prößdorf vor Buxtehudes „Dein edles Herz“. Besonders an Karfreitag lägen Liebe und Schmerz beieinander, sagte er und betonte erneut den Grundgedanken des musikalischen Nachmittags: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“

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