Der Bauausschuss debattierte über die Sanierung von Häusern für Geflüchtete in Opladen. Dabei stellte die Stadt auch weitergehende Pläne vor.
Unterkünfte für GeflüchteteLeverkusen will Containerstandorte abbauen

Die Container-Unterkünfte für geflüchtete Menschen an der Heinrich-Lübke-Straße – hier ein Archivbild von 2022 – in Steinbüchel will die Stadt aufgeben.
Copyright: Ralf Krieger
Als Unterkünfte für geflüchtete Menschen sind Containerstandorte eine besonders teure Lösung. Daran erinnerte die Stadtverwaltung am Montagabend im Bauausschuss die Kommunalpolitiker. Weil der Stadtrat aber im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes beschlossen hat, die Kosten für die Unterbringung Geflüchteter deutlich zu senken, sollen die Containerstandorte nach und nach aufgegeben werden.
Am Standort Olof-Palme-Straße – „eine der teuersten Einrichtungen“, wie der Verwaltungsexperte sagte – ist man seitens der Verwaltung in dieser Hinsicht bereits relativ weit gekommen. Im April 2026 soll der Küppersteger Standort aufgegeben werden. Aktuell leben dort, gerade nördlich der Autobahn 1, noch 54 Menschen. Nominell ist an der Olof-Palme-Straße für 200 Geflüchtete Platz.
Parallel zur Aufgabe des Küppersteger Standortes werde die Aufgabe der Container-Wohnanlagen an der Heinrich-Claes-Straße ebenfalls in Küppersteg und an der Heinrich-Lübke-Straße in Steinbüchel vorbereitet. Die Heinrich-Claes-Straße 33a und 33b bieten Platz für 94 und 105 Menschen, belegt sind sie mit 82 und 94 Personen. Die Container an der Heinrich-Lübke-Straße mit Platz für 150 Menschen sind mit 148 Personen belegt.
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Leverkusen: Containerstandorte sind teuer
Die Containerstandorte der Stadt verursachen jährlich Kosten von jeweils etwa 500.000 Euro. Sie sind nicht nur, aber auch wegen der Sicherheitsleute, sehr personalintensiv. Sie aufzugeben wird auch deshalb möglich, weil der Zuzug von geflüchteten Frauen, Männern und Kindern nach Leverkusen deutlich nachgelassen hat.
Aktuell wohnen in den 17 Übergangsheimen der Stadt insgesamt 999 Menschen. Insgesamt verfügen die Heime über 1285 Plätze. Im gesamten Jahr 2025 bekam die Stadt 122 Geflüchtete zugewiesen. Damit ist die Quote der Menschen, die die Stadt nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz maximal zugewiesen bekommen kann, aktuell zu 93 Prozent erfüllt. Zu nur 68 Prozent ist die Quote derjenigen Geflüchteten in Leverkusen erfüllt, die in der Stadt mit einer Wohnsitzauflage leben.
Zu den 999 Menschen in den Übergangswohnheimen kommen weitere 264 Männer, Frauen und Kinder hinzu, die in städtischen Wohnungen – Mini-Übergangsheime – untergebracht sind. Auch diese Wohnungen sollen sukzessive „abgemietet“ werden, wie der städtische Experte sich ausdrückte, sprich: Auch sie sollen nicht mehr als Flüchtlingsunterkünfte dienen.

Die beiden Altbauten in der Unterkunft für Geflüchtete an der Sandstraße müssen dringend saniert werden.
Copyright: Thomas Käding
Das glatte Gegenteil gilt für die Altbauten an der Sandstraße in Opladen, wo ohnehin elf der 17 Übergangswohnheime konzentriert werden. Die aus den 1960er-Jahren stammenden Altbauten mit den Hausnummern 65 und 67 sollen saniert werden. Denn aktuell sind sie zu deutlich mehr als zwei Dritteln wegen aller Arten von über die Jahre aufgetretenen baulichen Mängeln nicht bewohnbar. Nominell ausgelegt für 100 Menschen, leben aktuell gerade einmal 30 Personen in den beiden Gebäuden.
Die Sanierung der Gebäude an der Sandstraße als Flüchtlingswohnheime zu einem von der Verwaltung prognostizierten Gesamtpreis von acht Millionen Euro wird sich über die Jahre rechnen. Die Gesamtkosten pro Quadratmeter für die Stadt liegen für die Häuser Sandstraße 65-71 bei 4,60 Euro. Für einen Containerstandort wie an der Heinrich-Lübke-Straße fallen dagegen Gesamtkosten von 25 Euro pro Quadratmeter an (jeweils nach Zahlen aus dem Jahr 2023).
Aus Sicht der CDU war die Vorlage der Verwaltung zur „Komplettsanierung“ der Flüchtlingsunterkunft in der Sandstraße 65 und 67 am Montag dennoch nicht abstimmungsreif. Sie beantragte die Vertagung in den Stadtrat, was der Ausschuss einstimmig beschloss.

