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Leverkusen-MonheimBayer 04 veröffentlicht neuen Plan

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Die verkleinerte Version des Campus in Monheim, den bayer 04 vorgestellt hat. Montage KSTA

Die verkleinerte Version des Campus in Monheim, den Bayer 04 jetzt vorgestellt hat. Montage KStA

Für die Monheimer Ratskoalition ist er trotzdem noch zu groß.

Bayer 04 hat seine um ein Drittel verkleinerten Pläne für Monheim ins Netz gestellt. Die jetzt beanspruchte Fläche für den Trainingscampus sei nur noch 14,8 Hektar groß, schreibt die Fußball GmbH auf ihrer Webseite. Ein Teil davon werde versiegelt. Man verzichte gegenüber der vorherigen Planung auf zwei Trainingsplätze.

Neu gegenüber der ursprünglichen Planung ist, dass man die Parkplätze nicht mehr auf dem Trainingsgelände einrichten will. Parkmöglichkeiten sollen jetzt auf dem Bayer-Crop-Science-Grundstück auf der anderen Seite der Alfred-Nobel-Straße eingerichtet werden.  Bayer verspricht, auf dem Campus Angebote für Schulen und lokale Vereine zu ermöglichen und beim Bau auf Unternehmen aus der Region zu setzen. Bayer 04 schreibt, der Abstand zu den ersten Häusern der Siedlung werde nach dem neuen Plan 115 bis 260 Meter betragen. Die Plätze sollen „in der Regel unter der Woche bis maximal 18.30 Uhr genutzt“ werden, schreibt der Verein. 

Der Grünzug bleibe, heißt es weiter. Gegenüber der vorherigen Planung sei er jetzt auf 155 Meter verbreitert worden. Gleichzeitig verspricht Bayer 04, den Campus so nachhaltig wie möglich zu gestalten: Man verspricht Wassermanagement, Hybrid- und Kunstrasenplätze mit vollständig recyclebarem Granulat.

Der Grünzug ist zentral und soll breiter werden

Der Grünzug ist neben der gefürchteten Belästigung der Anwohner durch Flutlicht, Lärm und Belastung durch Autos einer der großen Unwägbarkeiten in der Planung. Der Streifen wirkt sich positiv auf das Stadtklima aus und ist der einzige Flucht-Korridor für die Tiere im Monheimer Rheinbogen ins Hinterland bei Hochwasser. Deshalb hatte sich auch der Düsseldorfer Regionalrat als übergeordnetes Gremium gegen den Bau des Campus an der Stelle ausgesprochen.

Je nachdem, wie man misst, ist der engste Durchgang im Grünzug heute an der Bleer Straße knappe 60 Meter oder 170 Meter breit. Er weitet sich heute auf dem Feld, auf dem Bayer 04 seinen Campus bauen will, auf fast 500 Meter auf.

Die Grünen haben weiterhin Bedenken

Bayer 04 schreibt auf seiner Webseite, dass der verkleinerte Plan „das absolute Minimum“ sei, um den Campus realisieren zu können. Das allerdings verträgt sich nicht mit der Position, die von Mitgliedern der Monheimer Mehrheitskoalition vertreten wird: Sabine Lorenz, die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Monheimer Rat, sagte am Donnerstag: „Der neue Plan geht in die richtige Richtung, aber das reicht bei weitem nicht.“ Die Probleme des Grünzugs seien noch nicht gelöst. Im neuen Plan seien noch immer zu viele Fußballplätze. Das Wäldchen mitten im Feld zum Beispiel würde seine Funktion in der Landschaft nahezu komplett verlieren.

Sie schlägt vor, dass man mit dem verkleinerten Plan noch einmal die Flächen untersuchen soll, die Bayer für nicht praktikabel befunden habe, also auch in Leverkusen. Konkret nennt sie Hitdorf. Es seien auch Flächen im angrenzenden Gewerbegebiet in Monheim verfügbar, auf denen einzelne Fußballplätze gebaut werden könnten. 

Die Situation zwischen Bayer 04 und Monheim ist auch so schwierig, weil der Stopp der Campus-Planung eines der bestimmenden Themen im Wahlkampf gewesen ist; die vormals mehrheitlich regierende Partei Peto mit Bürgermeister Daniel Zimmermann verlor wohl auch ihre Ratsmehrheit, weil im Monheimer Süden viele Einwohner Gegner des Campus wohnen.