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Neue AuswertungWas Mieten in Leverkusen kostet

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Sitz der Wohnungsgesellschaft Leverkusen

Als größter Vermieter der Stadt hat die WGL auch einen gewissen Einfluss auf den Mietspiegel. 

Mit dem 1. Dezember ist ein neuer Mietspiegel in Kraft getreten. Die Preise hängen von vielen Variablen ab.

Zwischen 6,75 und 7,60 Euro liegen jetzt die Basismieten in Leverkusen. Das geht aus dem neuen Mietspiegel hervor, der seit Montag gilt. Das Werk löst die Bestandsaufnahme aus dem Jahr 2023 ab und ist auf der Internetseite der Stadt abrufbar. Der Preis von 6,75 Euro kalt gilt für sehr große Wohnungen mit 124 bis 130 Quadratmetern; die 7,60 Euro für kleine Wohnungen unter 21 Quadratmeter Fläche. Das sind freilich nur die Basiswerte – um die tatsächlich gültige Miete zu ermitteln, sind diverse Zu- und Abschläge zu berücksichtigen. Dabei geht es um das Alter der Immobilie, natürlich um die Lage, den baulichen Zustand, die Ausstattung.

Bei einem Haus aus dem Jahr 1949 kann die Basismiete im Prinzip um eineinhalb Prozent niedriger angesetzt werden; die Baujahre zwischen 1950 und 1968 bilden die Null-Linie: Hier gilt die Basismiete. Je neuer ein Gebäude, desto mehr steigen die Aufschläge: Häuser, die zwischen 1995 und 2009 bezogen wurden, sind 11,2 Prozent teurer, für die Baujahre 2010 bis 2016 gilt ein Zuschlag von 18 und für noch jüngere Gebäude sogar einer von 23,1 Prozent. 

Ausstattung wirkt sich deutlich aus

Auch die Ausstattung kann sich sehr stark bemerkbar machen. Eine Einbauküche kann die Basismiete um 13,6 Prozent steigern, Parkett oder Naturstein auf dem Boden rechtfertigen neun Prozent mehr Miete, ein Garten sechs, ein überdachter Autostellplatz 6,2 Prozent – aber nur, wenn für den Parkplatz keine separate Miete verlangt wird. Eine Terrasse schlägt im Schnitt mit plus viereinhalb Prozent zu Buche, ebenso ein zweites Bad. Ein Durchgangszimmer dagegen wirkt sich mietmindernd aus: um sechseinhalb Prozent.

Wärme- und Schalldämmung steigern die Miete ebenfalls: Für eine Dreifachverglasung kann ein Vermieter knapp fünf Prozent mehr verlangen, wurden bei mindestens 40 Jahre alten Häusern Außenwände oder Dach nach 2010 isoliert, ergibt das einen Zuschlag von 3,7 Prozent. Eine Sanierung der Bäder nach 2010 zahlt sich mit gut sechs Prozent höherer Miete aus, wenn der Bestand mindestens 30 Jahre alt ist.

Lage macht den Unterschied

Einen Unterschied macht natürlich auch die Lage einer Wohnung. Für Leverkusen gibt es drei Kategorien: Die Basismiete gilt in Bereichen, die entweder stark von Lärm und anderen Umweltbelastungen beeinflusst sind, oder deren Siedlungsstruktur als mittelmäßig attraktiv gilt. Die Mieten längs der großen Verkehrsschneisen sind also eher niedrig. Zum Beispiel in der Siedlung am Eisholz und längs der Stadtautobahn, an der A3, aber auch an der früheren B 51 und der Alkenrather Straße. Auch in Rheindorf-Nord gilt die Basismiete. 

Teurer – und das bedeutet nach dem neuen Mietspiegel um 3,4 Prozent – ist es in großen Teilen Wiesdorfs, Opladens, Quettingens und Steinbüchels. In den noch besseren Lagen der Stadt verzeichnet der neue Mietspiegel einen durchschnittlichen Zuschlag von 3,9 Prozent. Allerdings dürfte es in Waldsiedlung zum Beispiel nicht allzuviel vermieteten Wohnraum geben. Aber auch am Leimbacher Berg, in Bergisch Neukirchen, dem Opladener Norden und großen Teilen von Lützenkirchen und Hitdorf werden die höchsten Basismieten Leverkusens erzielt. Die entsprechende Karte macht die Stadtverwaltung ebenfalls zugänglich, und zwar auf dem Geoportal der Stadt Leverkusen.

Alte Verträge sind oft günstiger

Die im neuen Mietspiegel ermittelten Zu- und Abschläge bildeten dennoch nur den ortsüblichen Vergleich ab, betont die Stadtverwaltung: „Die tatsächlich für eine bestimmte Wohnung gezahlte Miete kann vom Durchschnitt abweichen.“ Bei der Preisbildung könnten zum Beispiel „die Mietdauer und soziale Aspekte eine Rolle spielen“. Auch Lage und Ausstattung bildeten sich nicht in jedem Mietvertrag genau gleich ab. „Auch aus diesen Gründen werden unterschiedliche Mieten gezahlt, auch wenn zwei Wohnungen nach den oben genannten Kriterien als gleich anzusehen wären.“

Schließlich bilde auch der neue Mietspiegel nicht alles ab, was in Leverkusens für das Wohnen gezahlt wird, heißt es. „Ortsüblich“ sei ein Preis innerhalb einer Spanne, in der sich zwei Drittel aller Mieten dieser Wohnungsklasse befinden. Diese Spanne reiche in Leverkusen von minus 14 bis plus 15 Prozent, bezogen auf die Durchschnittsmiete.