Die Prognose der Stadt, was die Spielplatzversorgung angeht, ist nicht gerade positiv.
Nicht mehr sicherStadt Leverkusen baut Geräte auf mehreren Spielplätzen ab

Der CDU war aufgefallen, dass an mehreren Spielplätzen in Leverkusen Geräte abgebaut wurden. (Archivfoto 2023)
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Die Stadt Leverkusen hat in den vergangenen Wochen und Monaten auf mehreren Spielplätzen im Stadtgebiet Spielgeräte abgebaut. Die Verwaltung bestätigt eine entsprechende Anfrage der CDU. Die Christdemokraten hätten „mit Verwunderung feststellen müssen, dass am Spielplatz (Beispiel Martin-Buber-Straße) kurzfristig ein Bagger angerückt ist“, eine Kletterkonstruktion abgerissen und andere Geräte versetzt worden seien, heißt es in der Anfrage.
Um etwa die Hälfte sei das Spielangebot reduziert worden, schätzt die CDU. Das sei an anderen Standorten auch schon Bürgerinnen und Bürgern aufgefallen, die sich an die Partei gewandt hätten. Die Verwaltung gibt Auskunft, wo was abgebaut wurde: Auf dem Spielzug am Grünzug am Quettinger Feld sind im oberen Teil Spielstationen abgebaut worden, am Quettinger Feld zwei Wipptiere und eine Balanciereinheit, an der Martin-Buber-Straße mehrere Geräte. Dort sind noch eine Doppelschaukel und zwei Wipptiere übrig. Die meisten Geräte, die abgebaut worden seien, kommen überwiegend von der Firma Polyplay und sind 25 Jahre alt oder älter.
Leverkusen: Spielplätze werden regelmäßig überprüft
Der Grund: Die Geräte waren nicht mehr sicher. Das habe die Spielplatzinspektionen ergeben, die interne und externe Sachverständige einmal im Jahr vornehmen, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Und „in allen Fällen lagen akute Sicherheitsrisiken vor, die einen sofortigen Abbau notwendig machten“, so die Stadt. Und stellen die Sachverständigen fest, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben sei, müssen die Geräte abgerissen werden. „Die Prüfer haften persönlich für die Sicherheit der spielenden Kinder“, erklärt die Stadt.
Zur Reparatur der Geräte komme es nicht mehr, so die Verwaltung. Viele seien in der Vergangenheit schon repariert oder erneuert worden. Manche, vor allem alte, Geräten seien „irreparabel beschädigt“. Und Ersatzteile habe es nicht mehr gegeben, weil es die Herstellerfirma nicht mehr gebe, stellt die Stadt dar. Die Entscheidung darüber sei Teil des laufenden Verwaltungsgeschäfts, Abteilungs- und Fachbereichsleiter treffen sie. Deshalb habe es auch keine Beteiligung von Bezirksvertretungen, Ausschüssen oder Kinder- und Jugendgremien gegeben. Auch Anwohner, Schulen und Kitas seien deshalb nicht informiert worden.
Bei der zugrundeliegenden Haushaltssituation ist allerdings davon auszugehen, dass der aktuelle Versorgungsgrad mit wohnortnahen Spielplätzen auf Dauer nicht gehalten werden kann.
Die Stadt will Ersatz für die abgerissenen Geräte beschaffen, das war bisher nicht möglich, weil der Haushalt 2025 noch nicht beschlossen ist. Ist das geschehen, voraussichtlich in der Ratssitzung am 27. Oktober, wolle man den Ersatz besorgen, für das Geld, was dafür in den Haushalt gestellt wird. Ob das reicht, um all das zu ersetzen, was abgebaut wurde, lässt sich der Stellungnahme der Verwaltung nicht entnehmen. Angesichts einer düsteren Prognose liegt der Schluss aber nahe, dass es weniger Geräte werden. Die Verwaltung teilt nämlich mit: „Bei der zugrundeliegenden Haushaltssituation ist allerdings davon auszugehen, dass der aktuelle Versorgungsgrad mit wohnortnahen Spielplätzen auf Dauer nicht gehalten werden kann.“ Das heißt: Das Geld fehlt, auch wenn es im Interesse von Stadtgrün liege, „das bisherige Niveau zu halten“.
Allerdings suche man immer nach Förderungen für Ersatzbeschaffungen von Spielgeräte beim Bund, beim Land oder der EU. Immerhin: Der Abbau hat die Stadt nichts gekostet, weil der durch Mitarbeiter des Betriebshofs übernommen wurde.