Mit einer Theateraufführung verabschieden sich die Kinder auf ihren Weg in das Schulleben.
Kita Theodor-Heuss-RingLeverkusener Vorschulkinder zeigen, wie bunt die Welt ist

Hauptdarstellerin Anora auf ihrer Weltreise durch verschiedene Kulturen und Ländern
Copyright: Lena Schmitz
Ein Hauch von Fernweh liegt am Freitagnachmittag über dem Hof der Kita Theodor-Heuss-Ring 132. Wo sonst Kinder spielen, verwandelt sich die Außenfläche in eine Bühne für ein ganz besonderes Theaterprojekt: Die Vorschulkinder nehmen Eltern, Geschwister, Großeltern und Erzieherinnen mit auf eine fantasievolle Reise um die Welt – angeführt von Hauptdarstellerin Anora.
Theateraufführungen kennt man aus Schulen, in Kitas sind sie eher selten. Der Aufwand ist groß: Für das Stück „Die Reise um die Welt“ wurde monatelang gebastelt, geprobt und geträumt. Die Kinder, viele aus unterschiedlichen Kulturen, wuchsen in dieser Zeit über sich hinaus, berichtet Erzieherin Jennifer Möckel stolz: „Wir haben bei null angefangen. Die Kinder haben sich unglaublich entwickelt – ihr Selbstbewusstsein und ihr Auftreten sind richtig gewachsen.“
Wir wollten die Kinder dort abholen, wo sie stehen, und ihre eigenen Erfahrungen und Hintergründe einfließen lassen
Das Projekt steht im Zeichen der Vielfalt. „Wir wollten die Kinder dort abholen, wo sie stehen, und ihre eigenen Erfahrungen und Hintergründe einfließen lassen“, sagt Kim Aust, die nicht nur Regie führt, sondern auch selbst mitspielt. Im vergangenen Jahr hatte die Kita als Abschluss für die Vorschulkinder ein großes Zirkusprojekt gestaltet.
Mit Koffer, Flugzeug und viel Fantasie
Anora, die Hauptfigur, hat genug vom Alltag und beschließt, die Welt zu bereisen. Mit Koffer und viel Neugier im Gepäck geht es los – per Flugzeug durch die Wolken, tanzend auf Tischen und sogar über einen roten Teppich zu türkischer Musik. Immer wieder erklingt augenzwinkernd das Lied „Das bisschen Haushalt macht sich von allein“, und spätestens in der zweiten Szene können sich weder Schauspieler noch Publikum das Lachen verkneifen. Hinter der Bühne feuern sich die Kinder gegenseitig an: „Wir sind super, wir schaffen das!“ Der Applaus ist ihnen sicher – und das nicht nur einmal. Das Publikum feiert und tanzt zu den unterschiedlichen Liedern voller Begeisterung mit.
Auch für die Bühnengestaltung hat sich das Team viel Mühe gegeben: Eine selbst gestaltete Leinwand, die die Kontinente zeigt, bildet den Hintergrund, Requisiten werden für die einzelnen Szenen gewechselt.
Nach der Vorstellung wird gemeinsam gefeiert, jeder hatte etwas zu essen mitgebracht. Es war das Abschlussfest der Vorschulkinder, deren Lebensweg – wie der von Anora – bald in eine neue Richtung führt: Der Kindergarten ist vorbei, die Schule wartet. „Jedem steht alles offen in der Welt“, sagt Erzieherin Sylvia Tamm.