Nebenkosten im WinterWie stark die Warmmiete Leverkusener bald belasten könnte

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Wohnungen Leverkusen Steinbüchel

Wohnungen in der Derr-Siedlung in Leverkusen-Steinbüchel

Leverkusen – Wie stark die Nebenkosten von Mietern in diesem Winter steigen, hängt von vielen Faktoren ab, vor allem beim Heizen: Temperaturen, Witterung und der Erfolg der angekündigten Gaspreisbremse gehören zu den entscheidenden Variablen. Gemeinhin wird bei Wohnkosten eine Obergrenze von 30 Prozent des Einkommens empfohlen. Eine Analyse des Immobilienportals Immowelt zeigt nun, wie sehr Leverkusener Mieterinnen und Mieter belastet werden, sollten sich die Nebenkosten wie bislang erwartet verdoppeln.

Immowelt hat in 80 deutschen Großstädten das mittlere Einkommen von Singles mit der Warmmiete einer 50-Quadratmeter-Wohnung mit Fernwärme-, Gas- oder Ölheizung verglichen. Für die Berechnung der künftigen Warmmiete wurde dabei das bundesweite Mittel der im ersten Halbjahr 2022 in Immowelt-Inseraten angegebenen Nebenkosten als Maßstab genommen und verdoppelt.

Mehr als 30.000 Single-Haushalte in Leverkusen

Für Leverkusen ergibt sich daraus Folgendes: Hier betrug die durchschnittliche Warmmiete für eine 50-Quadratmeter-Wohnung 585 Euro. Nach Immowelt-Angaben waren das 22 Prozent des mittleren Single-Einkommens – deutlich entfernt von der empfohlenen Mietobergrenze. Haushalte mit nur einer Person gibt es in Leverkusen derweil häufiger als jede andere Größe: Fast 35.600 waren es zuletzt – und damit gut 43 Prozent aller Haushalte.

Verdoppeln sich Nebenkosten, zu denen neben den Heizkosten auch solche für Abwasser, Hausreinigung und Müllabfuhr zählen, kommen Leverkusener Single-Mieter nahe an die Belastungsgrenze: Künftig wären im Schnitt für 50 Quadratmeter 724 Euro Warmmiete zu zahlen. In diesem Szenario betrügen die Wohnkosten 28 Prozent des Gehalts.

In 53 Städten wird die empfohlene Grenze gerissen

Im Vergleich mit den 79 anderen deutschen Großstädten steht Leverkusen noch gut da: In 53 wird die empfohlene Miete-Einkommen-Relation mal mehr, mal weniger deutlich überreizt. Am schlimmsten sind Mieterinnen und Mieter in München dran, die künftig im Schnitt 52 Prozent ihres Gehalts fürs Wohnen ausgeben könnten. Allerdings liegen sie auch heute schon bei 47 Prozent.

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In Köln gaben Singles in 50-Quadratmeter-Apartments laut Immowelt im ersten Halbjahr 840 Euro oder 34 Prozent ihres Einkommens für die Miete aus – bald könnten es 979 Euro oder 39 Prozent sein. In Bergisch Gladbach wurde der 30-Prozent-Empfehlung mit 670 Euro Warmmiete im ersten Halbjahr entsprochen. 809 Euro fielen bei einer Verdopplung der Nebenkosten an – der Mietanteil am Gehalt würde auf 36 Prozent klettern.

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