NaturschutzWissenschaftler sorgen sich um die Amphibien in Leverkusen

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Eine Kröte, die ihre Wanderung zum Laichgewässer nicht überlebt hat.

Eine Kröte, die ihre Wanderung zum Laichgewässer nicht überlebt hat.

Die Zahl der Amphibien habe drastisch nachgelassen, so eine Mitteilung im Naturschutzbeirat der Stadt.

Woran es liegen kann, dass der Wissenschaftler und Vorsitzende im Naturschutzbeirat Martin Denecke und sein Mitstreiter Sascha Eilmus einen erheblichen Einbruch der Amphibienzahlen bei den von ihnen betreuten Biotopen registrieren müssen, dafür haben sie keine Erklärung. Denecke sagt, dass man in den Krötenfallen vor 20 Jahren noch die zehnfache Menge an Kröten abgefangen habe.

Die Zahlen stammen aus Statistiken, die an den Krötenschutz-Zäunen entlang bestimmter Straßen gewonnen werden. Die Kröten fallen über Nacht in Eimer, die an den für die Tiere unüberwindlichen Fangzäunen in den Boden eingelassen werden, damit man sie morgens sicher über die Straße tragen kann. Zuvor werden sie gezählt.

Leverkusen: Auch hier breitet sich der Waschbär aus

„Wir wissen nicht, woran das liegt“, sagt Denecke. Der Biologe Hans-Martin Kochanek (Ex-Leiter des Naturgut Ophoven) sagt, auch er beobachte eine schwere Störung bei Amphibien insgesamt. „Die Teiche leeren sich zunehmend von Laich und Quappen.“

Man vermutet, dass es für den Rückgang mehrere Gründe gibt: weniger Lebensraum, Krankheiten und auch die Sommerhitze, die die Teiche austrocknen lässt. Ob die dagegen zunehmende Zahl von Waschbären in Leverkusen eine Rolle spielt, ist unklar. Sie sollen unter anderem in Diepental inzwischen sesshaft sein. Zwar wurde von Leverkusener Jägern im vergangenen Jahr nur ein Waschbär erlegt, aber das heißt wohl nicht viel, denn die nachtaktiven und intelligenten Tiere (ursprüngliche Heimat: Nordamerika) bekommen auch Jäger nicht einfach vor die Flinte. Ein Waschbär, hieß es im Beirat, könne hunderte Kröten in einer Nacht töten.

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