Leverkusener BerufsfeuerwehrNeue Hauptwache in Wiesdorf steht vor der Vollendung

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Bis März soll die neue Feuerwehr-Hauptwache an der Edith-Weyde-Straße am Kurtekotten fertig sein.

Bis März soll die neue Feuerwehr-Hauptwache an der Edith-Weyde-Straße am Kurtekotten fertig sein.

  • Im Frühjahr soll die neue Hauptwache der Berufsfeuerwehr fertiggestellt werden.
  • Der Bau ist nur wenige Monate hinter dem Plan – die Kosten belaufen sich auf rund 48,8 Millionen Euro.
  • Eine Besichtigung der imposanten neuen Wache in Wiesdorf.

Leverkusen – Die Dimensionen dieses Bauprojektes werden nicht nur an dessen Zahlen deutlich. Sie werden deutlich, wenn Baudezernentin Andrea Deppe zur neuen Feuerwache, die derzeit an der Edith-Weyde-Straße entsteht, sagt: „Dagegen ist die alte Leitstelle nur ein Behelfsgebäude.“ Im Frühjahr 2019 wird genau dieses in die Jahre gekommene „Behelfsgebäude“ an der Stixchesstraße denn auch ausgedient haben.

48,8 Millionen Euro Kosten

So ist jedenfalls der Plan, der zwar knapp „zwei, drei Monate“ hinter dem ursprünglichen, zum Baubeginn im März 2017 anvisierten Ende liege. „Aber das ist vollkommen in Ordnung.“ Es gebe bei einem solchen Vorhaben – die Kosten belaufen sich auf 48,8 Millionen Euro, das zu bebauende Areal ist 15 500 Quadratmeter groß, es sind zahllose Firmen beteiligt – eben immer wieder einmal Probleme während des Baus. Mal fehlt etwas. Mal muss etwas angepasst werden. Mal verzögert sich eine Lieferung. Mal sind technische Probleme zu klären.

Dazu trage letztlich auch die derzeitige Situation im Baugewerbe bei. „Sie ist angespannt“, sagt Deppe. Wenn ein Problem auftrete, müsse man als Bauherr oft erst einmal warten, ehe alle Beteiligten sich seiner annehmen könnten. Denn: Viele Betriebe seien vollständig ausgelastet und müssten zwischen verschiedenen Baustellen hin- und herspringen. „Das erschwert die Koordination.“ Stünde der Baubeginn der neuen Feuerwache erst noch bevor, dann sei sie entsprechend sicher: „So schnell und zumeist reibungslos wie seit 2017 würde das heute und in der nahen Zukunft nicht mehr ablaufen.“

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Leitstelle im Probebetrieb

So aber läuft es nun auf den Umzug im Frühjahr hinaus. „Wir haben ja auch schon einen Probebetrieb in den neuen Räumlichkeiten.“ Seit Mitte Dezember arbeitet ein Team der Leitstelle bereits am neuen Standort in Nähe des Chemparks. Der Umzug selbst müsse „ad hoc“ geschehen. Vollkommen reibungslos. Von jetzt auf gleich.

Was bedeutet: Es darf nichts – im wahren Feuerwehr-Wortsinne – anbrennen. Eine Feuerwache sei nun mal eine Sache der Daseinsfürsorge – und kein Wohnhaus, bei dem es auf den einen oder anderen Tag des Umziehens und Herrichtens nicht so genau ankomme. 130 Mitarbeiter und 50 Fahrzeuge machen sich in einem Kraftakt dann auf.

Regelmäßige Treffen

Im Baudezernat wurde zu Beginn der Arbeiten eine ganze Arbeitsstelle exklusiv für die Betreuung des Bauvorhabens eingerichtet worden, das die Stadt von der Firma LHI leasen wird (siehe „Die Stadt ist Mieter“). Projektleiterin Brigitte Lenz und ihr Team seien regelmäßig – genauer: mehrfach die Woche – vor Ort, um den Bau zu begleiten. Und wenn sie einmal nicht vor Ort seien, dann säßen sie anderswo zusammen, um sich untereinander oder mit den Vertretern der Feuerwehr zu besprechen.

Ein Leben für die neue Feuerwache. Eines, das seine vollkommene Rechtfertigung hat, denn: „Es ist – abgesehen von der neuen Bahnstadt – das derzeit größte und wichtigste Projekt in dieser Stadt.“

Die Stadt ist Mieter

Die neue Hauptwache der Berufsfeuerwehr wird im Rahmen einer öffentlich-privatwirtschaftlichen Partnerschaft von der Leasingfirma LHI mit Sitz im bayerischen Pullach errichtet und über einen Vertragszeitraum von 25 Jahren von der Stadt im Mietkauf übernommen. Die Stadt zahlt jährlich 1,9 Millionen Euro als Investition ein und weitere knapp 2,0 Millionen Euro für den Betrieb.

Geplant worden ist der Neubau vom Architekturbüro Gatermann + Schossig, das auch das Kölner Triangle, den Neubau im Xantener Römer-Museum und mehrere Bauten im Medienhafen Düsseldorf entworfen hat.

In der Feuerwehrschule sollen jährlich 500 Feuerwehrleute aus- und fortgebildet werden. Spezielle Brand- und Sicherungseinsätze können in besonders ausgestatteten Räumen unter realen Bedingungen geübt werden. Im Neubau sind außerdem neben der Leitstelle und einem Krisenzentrum Fachwerkstätten, Mannschaftsräume und eine Sporthalle untergebracht. (mit ger)

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