Leverkusener Konzern Covestro stellt umWie man Makrolon klimaneutral macht

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Die Makrolon-Silos im Werk Uerdingen

Leverkusen – Kurz vor Jahresende hat Covestro mit der für 2021 versprochenen Auslieferung den weltweit ersten als klimaneutral zu bezeichnenden Makrolon-Kunststoff begonnen.

Hergestellt wurde es in Uerdingen. Klimaneutral sei das Polykarbonat deshalb, weil für seine Produktion Strom aus deutschen Photovoltaik-Anlagen sowie Rohstoffe eingesetzt wurden, die aus massenbilanzierten Bioabfällen und Reststoffen stammen, heißt es beim Kunststoff-Konzern. Das Produkt soll im Januar auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas gezeigt werden.

Für Vertriebsvorständin Sucheta Govil ist das Makrolon „ein weiterer Meilenstein bei der Verfolgung unserer Nachhaltigkeitsvision: Wir begleiten unsere Kunden bei der Beschleunigung des Übergangs zur Kreislaufwirtschaft und tragen zum Aufbau einer industriellen Ökologie bei, die zirkuläres Wirtschaften begünstigt.“

Hilfreich für die Kunden

Lily Wang, Leiterin des Segments Engineering Plastics bei Covestro, betrachtet das Polykarbonat zudem als Hilfe für die Kunden, um „ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen“. Das Produkt habe dieselben Eigenschaften wie das herkömmliche Polykarbonat auf fossiler Basis. Es sei nicht nötig, bestehende Prozesse oder Arbeitsabläufe zu ändern“, heißt es bei Covestro.

Das Unternehmen stelle schrittweise auf alternative Rohstoffquellen einschließlich erneuerbarer Energien um. Das sei Teil eines umfassenden Programms, um den Übergang zur Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Wesentlich dafür sei der Massenbilanzansatz. Damit kann man fossile und alternative Rohstoffe in der Produktion mischen, in der Buchführung aber trennen. So könnten die Materialien durch die Wertschöpfungsketten verfolgt werden und zum Beispiel biobasierte Rohstoffen Endprodukten zugeordnet werden.

Schneller zur Kreislaufwirtschaft

So könne man aber auch alternative Rohstoffe in die Wertschöpfungskette einführen und gleichzeitig die Vorteile der bestehenden chemischen Infrastruktur mit ihrer hohen Effizienz und ihren Größenvorteilen nutzen. Das beschleunige den Übergang der Industrie zu einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe. Davon ist man bei Covestro überzeugt.

Angesichts des enormen Energieverbrauchs in der Chemischen Industrie bemüht man sich im Konzern um mehr erneuerbare Energie. 2019 wurde der bis dahin weltweit größte Liefervertrag für Offshore-Windenergie mit Ørsted unterzeichnet. Ab 2025 will Covestro „einen erheblichen Teil seines Strombedarfs in Deutschland mit Windenergie aus der Nordsee decken“. Im großen Antwerpener Werk sollen 45 Prozent des Strombedarfs aus Windstrom kommen.

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In Schanghai kauft Covestro jedes Jahr 100 Gigawattstunden Solarstrom aus der nordwestchinesischen Region Ningxia. Das soll nicht nur die produktionsbedingten Emissionen verringern, sondern das Unternehmen auch dabei unterstützen, nachhaltigere Produkte mit einem geringeren CO2-Fußabdruck herzustellen. (tk)  

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