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50.000 Euro je WerkLeverkusener Kulturpolitiker wagen neuen Anlauf für Opern

Lesezeit 2 Minuten
Arte del Mondo Dirigent Werner Ehrhardt. Foto: Ralf Krieger

L'Arte del Mondo Dirigent Werner Ehrhardt

Die Leverkusener Kulturpolitik startet den nächsten Anlauf: Sie will wieder Opern ins Kulturprogramm der Stadt nehmen – und nach der Abfuhr zuletzt auch den Rat davon überzeugen.

Es ist der nächste Anlauf in Sachen Oper. Zuletzt noch waren die Mitglieder des Kulturausschusses mit dem Plan, selbige wieder ins städtische Kulturprogramm aufzunehmen, am Veto des Rates gescheitert. Sie wollten ursprünglich zwei Werke von Werner Erhardt erdenken und für die Bühne ausarbeiten lassen. Erhardt ist Leiter des renommierten Leverkusener Ensembles L'arte Del Mondo und als solcher ein extrem umtriebiger sowie jedem neuen Impuls gegenüber aufgeschlossener Experte auf dem Gebiet.

Nur sind da die Kosten: 50.000 Euro je Oper wurden veranschlagt. Zu zahlen aus dem Haushalt der Stadt. Offenbar keine gute Idee. Ergo: Abgelehnt. Jetzt folgt Versuch Nummer zwei. 

Gemeinsamer Antrag

In einem gemeinsamen – in mehreren Punkten gegenüber dem ersten Versuch geänderten – Antrag fordern die Fraktionen der FDP, der CDU, der Grünen sowie die Einzelvertreterin Gisela Kronenberg, die beiden Opern erstens aus dem Veranstaltungsbudget der „Kultur-Stadt Lev“ zu finanzieren. Zweitens erhält die Verwaltung den Auftrag, Fördermittel und Sponsorengelder für die Projekte zu akquirieren. Es sollen drittens explizit weitere Akteure und Akteurinnen aus Leverkusen mit eingebunden werden. Und viertens: Es wird erst in der Spielzeit 2024/25 losgehen. Ursprünglich war die Aufführung der ersten Oper bereits für 2023/24 vorgesehen. „Dadurch haben wir und vor allem Werner Erhardt mehr Zeit für die Planung“, sagte Monika Ballin-Meyer-Ahrens bei der jüngsten Ausschusssitzung.

Ein weiterer Punkt des Antrags besagt, dass nach der Produktion und Aufführung der beiden Opern eine entsprechende Evaluation vorgenommen werden soll. Auf ihrer Grundlage könne dann entschieden werden, ob derlei Projekte auch nach 2026 angegangen würden.

Unterstützung vom Dezernenten

Unterstützt wird der Plan auch von Kulturdezernent Marc Adomat und den Verantwortlichen der KSL, die zusagten, die Möglichkeiten einer Förderung etwa seitens des Landes zu prüfen. Der Antrag wurde letztlich mehrheitlich angenommen. Lediglich die Bürgerliste und die SPD stimmten dagegen – indes mit einer durchaus nachvollziehbaren Begründung: „Im Grunde haben wir nichts gegen eine Wiederaufnahme von Opern ins Kulturprogramm. Wir würden diese Mittel aber lieber für etwas einsetzen, das der breiten Masse zugänglicher und mehr auf deren Bedürfnisse hin ausgerichtet ist.“

Wie auch immer: Demnächst wird erneut der Rat über die tatsächliche Umsetzung der Pläne entscheiden.