Malteser laden Geflüchtete einShaun das Schaf verstehen auch Neu-Leverkusener

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Männer und ein Mensch im Bärenkostüm vor einem vollen Kinosaal.

Tim Feister, Oliver Hinrichs und der Malteser-Minihelden-Bär begrüßen die Besucher im Kinopolis.

Für die Freude und die Freundschaft: Die Malteser Leverkusen laden Flüchtlingskinder und ihre Freunde ins Kino ein.

Shaun das Schaf hat einen unschlagbaren Vorteil: Die Mimik und Gestik des frechen Schafs versteht man auf der ganzen Welt. Das Genuschel seines Bauern dagegen versteht niemand. Ein Film, der ohne Worte auskommt: Perfekt zur Völkerverständigung.

Wir wollen, dass die Menschen, die hier sind, ein wenig Freunde haben
Tim Feister, Malteser

„Wir machen im Moment sehr viel in der Ukraine-Hilfe, betreiben eine Unterkunft und haben eine regelrechte Hilfsbrücke aufgebaut, der vierte Transporter mit Hilfsgütern ist bereits angekommen, der nächste in Vorbereitung“, berichtet Tim Feister, Bezirksgeschäftsführer der Leverkusener Malteser. „Aber wir wollen auch etwas dafür tun, dass die Menschen, die hier sind, gut ankommen und ein wenig Freude haben.“

Kinokarte, Getränk und Popcorn

Zu diesem Zweck haben die Malteser mit Unterstützung des Lions Club Leverkusen einen Kinonachmittag im Wiesdorfer Kinopolis organisiert. 151 Plätze im eigens reservierten Saal standen zur Verfügung. An Schulen und in Unterkünften haben sie Werbung gemacht, geflüchtete Kinder und Jugendliche konnten sich melden und kostenlose Kinokarten inklusive Getränk und Popcorn bekommen. Nicht nur für sich, sondern auch für ein bis zwei deutsche Freunde. „So wollen wir Integration und Freundschaften unterstützen“, erklärt Feister. Und Kino macht mit Freunden doch noch mehr Spaß.

Allzu viele Kinder machten davon offenkundig aber nicht Gebrauch, die meisten kamen mit Eltern und anderen geflüchteten Kindern. Wie wenig es braucht, um sie zu begeistern, zeigt sich schon vor Filmstart. Als der riesige Minihelden-Bär der Malteser einmal in den Saal winkt, winken dutzende Kinderhände vehement zurück, als die Dolmetscherin Feisters Ankündigung übersetzt, dass es nach der Vorstellung noch eine Nikolaus-Überraschung gibt, quieken viele in heller Begeisterung.  

Wenig Blockbuster, wenig Mitarbeiter

Auch für Kinopolis-Betriebsleiter Mathias Eusterholz ist das quirlige Treiben eine willkommene Abwechslung, er hat den Maltesern Sonderkonditionen für den Nachmittag eingeräumt. Grundsätzlich laufe der Betrieb zwar ganz gut, aber die Besucherzahl liege immer noch 50 Prozent unter der Vor-Corona-Zeit. Den Grund dafür sieht Eusterholz allerdings auch in der geringen Blockbuster-Dichte des ablaufenden Jahres. Das sei im kommenden Jahr ganz anders. Das größere Problem lässt sich von Hollywood dagegen nicht lösen: Wie in vielen Branchen fehlt es auch an den Kino- und Popcorn-Kassen an Mitarbeitern. 

Am Nikolaustag allerdings leidet das Kinopolis nicht unter Mitarbeiter-Mangel. Direkt mit 15 freiwilligen Helfern sind die Malteser angerückt, um einen reibungslosen Ablauf ihres Kino-Nachmittags zu gewährleisten. Die Besucher danken es, ganz im Stile von Shaun dem Schaf, mit glücklicher Mimik und Gestik.

KStA abonnieren