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Königsberger Platz in RheindorfLeverkusener Politik stimmt noch mal ab und will jetzt den Umbau

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In einer Sondersitzung des Bauausschusses wurde das große WGL-Bauvorhaben am Königsberger Platz gerettet.

In einer Sondersitzung des Bauausschusses wurde das große WGL-Bauvorhaben am Königsberger Platz gerettet.

In einer Sondersitzung des Bauausschusses wurde das große WGL-Bauvorhaben am Königsberger Platz gerettet.

Am Schluss der Sitzung entspannten sich Gesichtszüge und Körperhaltung des WGL-Chefs Gerald Hochkamer sichtlich, denn er kann das große Projekt der städtischen Wohnungsbaugesellschaft in Rheindorf am Königsberger Platz weiter planen. Warum? In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung I war der Plan durchgefallen, mit dem im Rheindorfer Zentrum neuer Wohnraum entstehen sollte. CDU und SPD hatten sich geschlossen gegen den groß angelegten Umbau am Platz ausgesprochen. Im Bauausschuss stimmte jetzt zumindest die SPD dafür. Aus der CDU gab es weiterhin Enthaltungen und Gegenstimmen, aber es fand sich eine Mehrheit.

Die fragwürdige Entscheidung der Bezirksvertretung vor zwei Wochen wurde damit gekippt, das Projekt kann weitergehen: Nach der Sitzung der Bezirksvertretung hatte es auch im „Leverkusener Anzeiger“ heftige Kritik gehagelt, weil doch alle Parteien stets neuen Wohnraum fordern, aber dann aus in einigen Augen fadenscheinigen Gründen gekniffen haben.

Die sogenannten Sternhäuser am Königsberger Platz.

Die sogenannten Stern-Häuser am Königsberger Platz.

Der Bauausschuss war eigens noch einmal am Donnerstag, 9. Oktober, zusammengerufen worden, damit die Leverkusener Politik eine zweite Chance bekommen sollte, die Ablehnung der Pläne wiedergutzumachen. Hochkamer hielt eine engagierte Rede: „Wenn Sie dieses Projekt jetzt kippen, dann ist Rheindorf-Nord tot.“

180 Wohnungen sollen hinzukommen

Der Abbruch und Neubau der alten, sogenannten Stern-Häuser im Karree zwischen Elbe-, Solinger, Memelstraße und Königsberger Platz soll laut WGL ein Plus von 180 Wohnungen bringen: 140 alte Wohnungen sollen abgebrochen, 320 neue gebaut werden. Die Hälfte davon sollen später als Sozialwohnungen vermietet werden. Das Vorhaben in Rheindorf entspreche dem heutigen Stand moderner Stadtplanung, sagte Hochkamer.

Der Penny am Königsberger Platz.

Der Penny am Königsberger Platz.

Das hatten SPD und vor allem der Rheindorfer und Landtagsabgeordnete Rüdiger Scholz genau anders eingeschätzt. Teil des Bauprojekts ist eine mehrstöckige Hochgarage nahe der Elbestraße, in der die Bewohner künftig die Autos abstellen sollen. Die soll begrünt werden. In den Straßen sollen keine Autos dauerhaft herumstehen, daran hatten sich in der Bezirksvertretung SPD-Mitglieder gestoßen. Das Argument: Die Bewohner müssten dann zu weit entfernt von der Wohnung parken. Davon war jetzt keine Rede mehr.

Ein Kernstück des neuen Königsberger Platzes soll ein neuer Edeka-Markt werden. Ob der bestehende Penny-Markt erhalten bleiben kann, ist unklar. Penny müsste sich mit der derzeitigen Ladenfläche begnügen, dann könnte er eine Rolle in der neuen Planung spielen. Der Markt will sich aber vergrößern, was nicht passt. Das ist einer der Konflikte, die Rüdiger Scholz auf die Palme gebracht hatte, weshalb die CDU die Pläne abgelehnt hatte. Auch die Tatsache, dass ein neues neungeschossiges Hochhaus gebaut werden soll, stößt ihnen auf.

Die AWO-Begegnungsstätte am Königsberger Platz.

Die AWO-Begegnungsstätte am Königsberger Platz.

Wichtig ist: Es handelt sich nicht um einen konkreten Bauplan. Der jetzt beschlossene Plan regelt erst einmal nur, was dort theoretisch machbar sein könnte. In den Plänen fehlt zum Beispiel die AWO-Begegnungsstätte, aber es wird nicht dazu kommen: Der AWO-Chef Axel Zens hat im „Leverkusener Anzeiger“ klargestellt, dass der Treffpunkt auf jeden Fall bestehen bleibe.

Der Umbau des Königsberger Platzes ist kein Billig-Bau. Man rechnet offenbar mit einem Baupreis von 4000 Euro je Quadratmeter. Die Gründe, erklärt Hochkamer nach der Sitzung, seien, dass der Abbruch teuer sei, dass große Leitungen verlegt werden müssten, dass man die Samlandstraße von der Stadt kaufen und zurückbauen will.